Hessische Bauwirtschaft verleiht zum 29. Mal die Förderpreise
(Frankfurt am Main) - Zum 29. Mal hat der Verband baugewerblicher Unternehmer Hessen e. V. am 9.11.2012 in Frankfurt am Main die besten Examensarbeiten aus den Bereichen Architektur, Bauingenieurwesen und Bauwirtschaft an den Hessischen Hochschulen ausgezeichnet.
Den 1. Preis im Bereich Architektur erhielt Kim Weber von der Hochschule Frankfurt mit einer Arbeit zu dem Thema "MainMekkaMoschee". Das Plangebiet für die Arbeit liegt im Frankfurter Osten, ist verkehrstechnisch optimal erschlossen und befindet sich im Spannungsfeld zwischen urbanem Wohnen und gewerblicher Nutzung. Der Baukörper der Moschee stellt einen gelungenen Kontrapunkt zum nahegelegenen Hochhaus der Europäischen Zentralbank dar.
Der 1. Preis im Bereich Bauingenieurwesen ging an Jan Hofmann von der Hochschule Darmstadt. Die Bachelorarbeit befasste sich mit der "Entwicklung eines Modells zur Kostensteuerung im Rahmen der Bauauftragsrechnung in einem mittelständischen Bauunternehmen". In der Arbeit wurde ein Prozessmodell zur Kostensteuerung von Bauaufträgen an kleinere und mittlere Bauunternehmen erstellt. Die Ergebnisse der Arbeit sind praxisorientiert und bieten einem Bauleiter gute Hilfen, um steuernd eingreifen zu können.
Der 1. Preis im Bereich Wirtschaft/Bauingenieurwesen ging in diesem Jahr an Jennifer Peter von der Universität Kassel für ihre Masterarbeit über die "Analyse der Geschäftsfeldentwicklung in einem mittelgroßen Unternehmen". Die Preisträgerin entwickelte ein eigenes Verfahren zur Unternehmensanalyse und bietet damit eine hervorragende Grundlage für eine langfristige strategische Planung in kleinen und mittelständischen Bauunternehmen.
Den Festvortrag im Rahmen der Förderpreisverleihung hielt der Präsident des Bundes Deutscher Architekten BDA, Michael Frie-linghaus. Unter der Überschrift "Für die Bildung bauen - Perspektiven für junge Architekten und Ingenieure" stellte er dar, dass zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes und zur Finanzierung der Sozialaufgaben jeder Einzelne produktiver werden muss. Daher bilden die Investitionen in Bildung die zentrale Stellschraube bei der Anpassung an die Folgen des demographischen Wandels. Michael Frielinghaus zeigte auf, welche Kriterien für eine architektonische und städtebauliche Qualität bei den Schulen bestehen muss, um zukunftsweisenden Schulbau als interdisziplinäre Aufgabe zwischen den pädagogischen Konzepten und den architektonischen Anforderungen zu verbinden.
Der Präsident des Verbandes baugewerblicher Unternehmer Hessen e. V., Dipl.-Ing. Michael Kellermann, ging in seiner Rede zuerst auf die sehr differenzierte Entwicklung der Baukonjunktur in Hessen ein. Während es vom Wohnungsbau Positives zu berichten gibt, ist ein Rückgang im öffentlichen Bereich festzustellen. Er stellte dar, dass sich die Bauwirtschaft dem demographischen Wandel stellt und wie leistungsfähig gerade die Berufsausbildung im Baugewerbe ist. Zudem berichtete er über die aktuellen Probleme im Zusammenhang mit der EU-Richtlinie zur Bekämpfung von Zahlungsverzug im Geschäftsverkehr. Die geplante Umsetzung würde bedeuten, dass die Unternehmen der Bauwirtschaft den Auftraggebern als freiwilliger Geldgeber über längere Zeiträume zinslose Darlehen zur Verfügung stellen müssten. Dem gilt es mit Vehemenz entgegenzutreten.
Quelle und Kontaktadresse:
Verband baugewerblicher Unternehmer Hessen e.V. (BGVHT), Hauptgeschäftsstelle
Margit Weber, Geschäftsführerin, Organisation und Öffentlichkeitsarbeit
Emil-von-Behring-Str. 5, 60439 Frankfurt am Main
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