Hessische Apothekerschaft unterstützt Großkundgebung in Erfurt am 28. August
(Wiesbaden) - Der Hessische Apothekerverband (HAV) unterstützt die Protestkundgebungen gegen die umstrittene Apothekenreform, zu denen der Thüringer Apothekerverband (THAV) und der Sächsische Apothekerverband (SAV) am 28. August in Erfurt und Dresden aufrufen. Deshalb mobilisiert der HAV die hessische Apothekerschaft zur Teilnahme an der Kundgebung in Erfurt, die am 28. August um 15 Uhr beginnt.
Der HAV organisiert für die hessischen Teilnehmerinnen und Teilnehmer kostenlose Shuttlebusse, die in den nachfolgenden Städten abfahren:
- Frankfurt: 11 Uhr
- Gießen: 11.30 Uhr
- Marburg: 11.30 Uhr
- Fulda: 12 Uhr
- Kassel: 12.30 Uhr
Die Rückfahrt ist direkt nach Ende der Kundgebung zwischen 17.30 und 18.00 Uhr geplant. Eine Anmeldung unter bustransfer@h-a-v.de ist zwingend erforderlich.
Ausdrücklich ruft der HAV am 28. August nicht zu erneuten Apothekenschließungen in Hessen auf.
"In diesen Wochen geht es im Sinne der Bürgerinnen und Bürger einzig um die Frage, ob wir die bewährte wohnortnahe Arzneimittelversorgung durch die öffentlichen Apotheken bewahren und nachhaltig stärken, oder ob wir den vom Bundesgesundheitsministerium angestrebten radikalen Systemwechsel zu Lasten der Patientensicherheit einläuten", betont HAV-Vorsitzender Holger Seyfarth. Nach den Protestmaßnahmen in Hessen, an denen sich in den vergangenen Wochen die überwältigende Mehrheit der hessischen Apothekerschaft beteiligte, sei es ein starkes Zeichen, dass nun auch Thüringen und Sachsen wenige Tage vor den Landtagswahlen ihre Ablehnung der Apothekenreform mit zwei Großkundgebungen klar und deutlich zum Ausdruck bringen. "Wir stehen da ohne Wenn und Aber solidarisch mit unseren Kolleginnen und Kollegen in Thüringen und Sachsen zusammen und unterstützen sie mit allen Kräften", kündigt der HAV-Vorsitzende an.
Der Hessische Apothekerverband hatte kurz nach Bekanntwerden des Gesetzesentwurfes für die umstrittene Reform vor wenigen Wochen zu einem zweitätigen Streik aufgerufen, an dem sich rund 90 Prozent der hessischen Apotheken beteiligten. Zudem startete er Anfang Juli auf der Plattform OpenPetition die Resolution: "Gegen das geplante Apothekenreformgesetz - keine 'Apotheken ohne Apotheker'!", die bislang bundesweit rund 75.000 Patientinnen und Patienten unterschrieben haben. Auf Einladung der CDU-Fraktionsvorsitzenden Ines Claus hatte Holger Seyfarth wenige Tage später den 52 hessischen CDU-Landtagsabgeordneten im Beisein von Ministerpräsiden Boris Rhein und Gesundheitsministerin Diana Stolz die desaströsen Auswirkungen des Reformvorhabens skizziert. In ihrer letzten Sitzung vor der Sommerpause sprachen sich in einer Aktuellen Stunde im Hessischen Landtag alle Fraktionen für die Stärkung der wohnortnahen Arzneimittelversorgung durch die öffentlichen Apotheken vor Ort aus und kündigten an, ihren Unmut über das Reformvorhaben nach Berlin zu tragen.
In unmittelbarer Folge verabschiedete die Bundesregierung die umstrittene Gesetzesvorlage nicht in ihrer Sitzung am 17. Juli, wie es zunächst vom Bundesgesundheitsministerium geplant war. Stattdessen plant das Minsterium einen erneuten Anlauf in der Kabinettssitzung am 21. August. Holger Seyfarth betont: "Vorausschauend ist es nun wichtig, im Dialog mit den verantwortlichen Politikern und Ministerien auf Augenhöhe Vorschläge zu diskutieren, um am Ende eine Apothekenreform zu realisieren, die diesen Namen auch verdient.
Das heißt, sie muss gleichermaßen sowohl die wohnortnahe Arzneimittelversorgung als auch die Patientensicherheit mit dem Apotheker samt seiner pharmazeutischen Kompetenz als letzte Kontrollinstanz direkt an den Menschen sicherstellen". Um parteiübergreifend den Politikerinnen und Politikern den Rücken zu stärken, die sich im Sinne der Bürgerinnen und Bürger für eine Stärkung der vorhandenen Strukturen einsetzen, seien Protestkundgebungen und Maßnahmen wie die Petition des HAV von immenser Bedeutung. Deshalb wirbt der HAV auch um eine weitere rege Beteiligung an seiner Resoltion, die online unter www.openpetition.de/petition/online/gegen-das-geplante-apothekenreformgesetz-keine-apotheken-ohne-apotheker unterschrieben werden kann. "Wir streiten weiter für die sichere Versorgung der Menschen mit Arzneimitteln durch die öffentliche Apotheke und beenden diesen Kampf erst dann, wenn dieses Ziel erreicht ist", so Holger Seyfarth abschließend.
Quelle und Kontaktadresse:
Hessischer Apothekerverband e.V., Alexander Schopbach
Referent Kommunikation,
Strahlenbergerstr. 112, 63067 Offenbach
Telefon: (069) 792005-0, Fax: (069) 792005-20