Pressemitteilung | Hessischer Apothekerverband e.V.

Hessische Apotheker schlagen Alarm: ALBVVG wirkt nicht, Politik muss umgehend nachbessern!

(Offenbach) - "Die öffentlichen Apotheken können wegen massiver Lieferengpässe und unzureichender politischer Maßnahmen nicht mehr in vollem Umfang ihrem hoheitlichen Auftrag nachkommen, die Menschen in Deutschland mit Arzneimitteln zu versorgen." Mit diesem Alarmruf hat Vorsitzender Holger Seyfarth, Apotheker aus Frankfurt am Main, heute in der Jahreshauptversammlung des Hessischen Apothekerverbandes die anhaltende kritische Versorgungssituation bei lebenswichtigen verschreibungspflichtigen Medikamenten in den Fokus gerückt. "Die Konsequenzen für die Patientenversorgung sind gravierend, die Verantwortung für diese unhaltbare Situation liegt bei der Politik", betonte der Verbandschef und formulierte drei umgehend umzusetzende Forderungen an das Bundesgesundheitsministerium (BMG), die der HAV Anfang der Woche auch an das BMG adressiert hat. Die klare Botschaft an die Verantwortlichen im Ministerium: "Wir fordern Sie eindringlich auf, unverzüglich zielführende Maßnahmen zu ergreifen, um die flächendeckende und kontinuierliche Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen".

Hintergrund sind die seit Jahren anhaltenden Lieferengpässe bei hunderten von Medikamenten, darunter Insuline, Antibiotika und Krebsmedikamente. "Wir hörten in den letzten 24 Monaten immer nur Lippenbekenntnisse aus Berlin, doch die Situation verschärft sich zusehends", betonte Holger Seyfarth in der heutigen Verbandsversammlung. Deshalb unterbreite die hessische Apothekerschaft eigene Vorschläge auf Basis ihrer Expertise und fordere ein umgehendes Ende des Preisdiktats bei Rabattverträgen zwischen Herstellern und Krankenkassen, die bislang so gestaltet sind, dass vordergründig der günstigste Preis, nicht aber die Versorgung mit Arzneimitteln in ausreichender Menge an oberster Stelle steht. Zudem fordert der HAV ein staatlich überwachtes System zur frühzeitigen Erkennung von Liefergenpässen sowie umfangreiche logistische und finanzielle Unterstützung bei der Bevorratung von kritischen verschreibungspflichtigen Medikamenten in den Apotheken vor Ort.

Quelle und Kontaktadresse:
Hessischer Apothekerverband e.V. Pressestelle Strahlenbergerstr. 112, 63067 Offenbach Telefon: (069) 792005-0, Fax: (069) 792005-20

NEWS TEILEN: