HESSENMETALL lehnt Forderungsempfehlung der IG Metall Bezirk Mitte ab / Pollert: "Mehr Geld für weniger Arbeit geht gar nicht!" / Hohes Lohnplus und horrende Kosten der Arbeitszeitverkürzung gefährden Wettbewerbsfähigkeit unseres Standorts
(Frankfurt am Main) - Die heutige Empfehlung der Tarifkommission der IG Metall Mitte für den Forderungsbeschluss an den IG Metall-Vorstand am kommenden Donnerstag "liegt jenseits von Gut und Böse: bei einem Lohnplus von 6 Prozent und einem Teilzeitanspruch mit partiellem Entgeltausgleich und Rückkehrrecht zur Vollzeit. Wir weisen das insgesamt zurück: Mehr Geld für weniger Arbeit geht gar nicht", sagte Dirk Pollert, Hauptgeschäftsführer von HESSENMETALL heute in Frankfurt.
Die Metall- und Elektro-Unternehmen müssten gewaltige Herausforderungen wie die digitale Transformation und die unsere Industrie über Jahre beschäftigende Umstellung auf neue Antriebe wie Elektromobilität stemmen. Dies erfordert erhebliche Investitionen. Nach einer repräsentativen Umfrage für den aktuellen M+E-Strukturbericht von Gesamtmetall investieren schon heute 11 Prozent der deutschen M+E-Unternehmen mehr als 6 Prozent ihres Umsatzes in die digitale Transformation, in fünf Jahren werden es sogar 40 Prozent der Unternehmen sein. "Wenn wir wollen, dass diese Investitionen nicht in ausländische, sondern in unsere heimischen Standorte fließen, dann dürfen wir unsere zukünftige Wettbewerbsfähigkeit vor Ort nicht durch unvernünftige Kostensteigerungen gefährden", so Pollert weiter.
Die Vorstellungen der IG Metall zur Arbeitszeit "sind indiskutabel. So werden z. B. die weltweit verteilten Kunden der hessischen M+E-Industrie keinerlei Verständnis für Lieferengpässe oder Kostensteigerungen haben. Wir müssen durch mehr Arbeitszeitflexibilisierung in jedem Fall dafür Sorge tragen, dass alle Kundenwünsche und Aufträge pünktlich in bewährter Qualität bedient werden. Sonst werden ausländische Wettbewerber das tun. Und dies gefährdet unserer Arbeitsplätze vor Ort", so Pollert. In Zeiten von Fachkräftemangel einseitig individuelle Ansprüche auf Arbeitszeitverkürzungen zu fordern und diese zusätzlich attraktiv zu machen durch einen partiellen Entgeltausgleich zu Lasten der Wettbewerbsfähigkeit, überfordere unsere Mitgliedsunternehmen völlig. Dabei mögen die Anlässe - wie z. B. Kinderziehung oder häusliche Pflege - im Einzelfall berechtigt sein. Aber dafür werden in den Unternehmen vor Ort passende betriebliche Lösungen einvernehmlich zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern gefunden.
"Die sich leider abzeichnenden Forderungen der IG Metall gefährden unseren Standort, dessen Arbeitsplätze sowie die Tarifbindung in der Metall- und Elektro-Industrie", so der HESSENMETALL-Hauptgeschäftsführer abschließend.
Mehr Infos: Vierter Strukturbericht für die M+E-Industrie in Deutschland, hrsg. von Gesamtmetall, 2017: http://www.hessenmetall.de/fileadmin/content/PDF_Dokumente/strukturbericht_2017.pdf
Quelle und Kontaktadresse:
(HESSENMETALL) Verband der Metall- und Elektro-Unternehmen Hessen e.V.
Ulrich Kirsch Leitung Presse und Kommunikation
Emil-von-Behring-Str. 4, 60439 Frankfurt am Main
Telefon: (069) 95808-0, Fax: (069) 95808-126