Pressemitteilung | Gesamtverband Kommunikationsagenturen e.V. (GWA)

Herbstmonitor 2001: GWA-Agenturen erwarten einen gedämpften Konjunkturverlauf

(Frankfurt) - Der Gesamtverband Werbeagenturen (GWA) erhebt zweimal jährlich in einer Monitor-Umfrage unter anderem auch das Geschäftsklima in der Agentur- und Werbebranche. Die jetzt vorgelegten Ergebnisse des Herbstmonitors 2001 reflektieren die Branchen- und Agenturentwicklung vor den Anschlägen in den USA am 11. September.

An der Untersuchung mit Infratest haben 86 Agenturen teilgenommen; die Stichprobe ist branchenrepräsentativ, da aus allen Umsatz-Größenklassen der Mitglieder eine entsprechende Anzahl von Agenturen geantwortet hat. Der Anteil der GWA-Mitglieder am Gross Income der relevanten Agenturen in Deutschland (Top 200-Liste) beträgt ca. 80 Prozent.


Geschäftsverlauf

Fast 2/3 der befragten GWA-Agenturen betrachten den Geschäftsverlauf ihrer Agentur im 1. Halbjahr 2001 als eher durchwachsen. Für das 1. Halbjahr 2001 geben 15 Prozent der Agenturen an, dass sie mit dem Geschäftsverlauf sehr zufrieden seien (2000: 27 Prozent, 1999: 19 Prozent). Für das 2. Halbjahr erwarten lediglich 37 Prozent für die eigene Agentur einen besseren Geschäftsverlauf, 47 Prozent rechnen mit einem gleichbleibenden Ergebnis. Im Vergleich zu den Befragungen der Vorjahre ist die diesjährige Prognose die pessimistischste.


Umsatz- und Rendite-Entwicklung 2001

Bei der Frage nach der Umsatzentwicklung schätzen die Agenturen die eigene Steigerung deutlich optimistischer ein als die der Gesamt-Agentur-Branche. Dieses Bild wird allerdings korrigiert, wenn gleichzeitig die Entwicklung der Rendite im Verhältnis zum Umsatz gesehen wird. Eher optimistischen Umsatzerwartungen stehen stagnierende bzw. rückläufige Renditen gegenüber. So rechnen 47 Prozent mit einer Umsatzsteigerung im Vergleich zu 2000 aber nur 21 Prozent rechnen gleichzeitig mit einer Renditen-Steigerung. 24 Prozent der Agenturen erwarten einen niedrigeren Umsatz als in 2000. 36 Prozent gehen sogar von einer deutlich sinkenden Rendite gegenüber 2000 aus.

Die im Vergleich zu den Vorjahren eher zurückhaltenden Prognosen berücksichtigen allerdings noch nicht die schrecklichen Ereignisse in den USA und die daraus möglichen konjunkturellen Entwicklungen. Lothar S. Leonhard: "Eine Umfrage, die nach dem 11. September stattgefunden hätte, würde eventuell eine noch weniger optimistische Prognose zeichnen. Für 2001 sind dennoch die prognostizierten Umsatzsteigerungen von 5 Prozent nicht unrealistisch."


Kostenanpassung

Sollte der ungünstige Geschäftsverlauf der Agenturen eine Kostenanpassung notwendig machen, reagieren die Agenturen mehrheitlich mit einer Anpassung im Bereich Personal und Kürzung freiwilliger Leistungen: 69 Prozent nennen Personalanpassungen, 43 Prozent Anpassungen bei freiwilligen Leistungen, die ebenfalls unmittelbar den Personalkosten zuzurechnen sind. Diese Einsparungen sind im Agentursektor der größte Kosten-Spar-Faktor; der Personalkosten-Anteil beträgt im Durchschnitt über 60 Prozent der Gesamtkosten.

Quelle und Kontaktadresse:
Gesamtverband Werbeagenturen e.V. (GWA) Friedensstr. 11 60311 Frankfurt Telefon: 069/2560080 Telefax: 069/236883

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