Pressemitteilung | Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks

Herbst-Konjunkturumfrage: Stimmung in Deutschlands beschäftigungsstärkstem Handwerk deutlich eingetrübt / Vielfältige Kostensteigerungen belasten Betriebe

(Berlin) - Die wirtschaftlichen Folgen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine, aber auch die globalen pandemiebedingten Material- und Lieferengpässe bzw. Preisinflationen sorgen für deutlich eingetrübte Stimmung bei den Unternehmen des Gebäudereiniger-Handwerks. Dies macht die heute veröffentlichte Herbst-Konjunkturumfrage des Bundesinnungsverbands des Gebäudereiniger-Handwerks (BIV) deutlich. Ob Ausweitung der Midijob-Grenze zu Lasten der Unternehmen, ob steigende Energie- oder Materialpreise: die Summe all dieser vielfältigen Kostensteigerungen belastet zunehmend. Vor allem die Prognose für 2023 fällt deutlich negativ aus.

Defensive Umsatzprognosen

Die Umsatzerwartungen für 2022 haben sich im Vergleich zur Frühjahrsumfrage deutlich eingetrübt: 38,5 Prozent der Betriebe (Frühjahr: 21,3 Prozent) erwarten sinkende Umsätze, 30,2 Prozent (Frühjahr: 32,6 Prozent) gleichbleibende Umsätze. Nur 31,3 Prozent (Frühjahr: 46 Prozent) gehen von steigenden Umsätzen aus.
Noch vorsichtiger gestaltet sich die Prognose für 2023: 38,8 Prozent der Betriebe erwarten einen Umsatzrückgang, 33,0 Prozent eine Umsatzstagnation. Lediglich 28,2 Prozent blicken auf eine positive Umsatzentwicklung im kommenden Jahr.

Kostensteigerungen als Belastungsfaktor

Größter Belastungsfaktor sind die Preisexplosionen in vielen Bereichen. Ob Berufskleidung, Reinigungsmaschinen, chemische Produkte, Abfallsäcke oder Hygieneartikel - Kostensteigerungen von im Schnitt 10 bis 30 Prozent ziehen sich in den vergangenen Monaten durch all diese Bereiche. Auf der "Belastungs-Skala" (1 bis 10) bewerten die Unternehmen diese Kostensteigerungen mit einer deutlich negativen 7,6. Mit einer ähnlich hohen Belastungsquote von 7,4 blicken die Betriebe zusätzlich auf die steigenden Energiepreise.

Kritik an teuren Midijob-Plänen der "Ampel"

"Besonders ärgerlich und unverständlich ist es, wenn inmitten dieser historischen Krisenzeiten die Bundespolitik selbst zusätzliche Kosten und Bürokratiebelastungen für die Unternehmen initiiert", so Bundesinnungsmeister Thomas Dietrich und kritisiert damit vor allem die geplante Erhöhung der Midijob-Grenze (zum 1. Oktober 2022 auf 1.600 Euro, ab 1. Januar 2023 auf 2.000 Euro). Dieser Schritt trifft die Gebäudereinigung als Handwerk mit großer Teilzeitquote besonders hart. Während Beschäftigte zwischen 520 und 2.000 Euro künftig entlastet werden, legt die Bundesregierung die Kosten in Höhe von 1,3 Milliarden Euro in Form höherer Sozialversicherungsbeiträge auf die Unternehmen um. Auf der "Belastungsskala" (1 bis 10) bewerten die Unternehmen die Erhöhung der Midijob-Grenze daher auch mit einer deutlich negativen 7,0.

Fokusthema Personalknappheit

Akut, mittel- sowie langfristig wichtigstes Thema für die Unternehmen ist und bleibt die zunehmende Personalknappheit. Auf der "Belastungs-Skala" der Unternehmen (1 bis 10) liegt der Durchschnittswert bei extrem hohen 9,2. Fast 92 Prozent (Frühjahr: 89 Prozent) der Unternehmen geben an, ganz akut Beschäftigte zu suchen und diesen sofort einen Arbeitsplatz anbieten zu können und zu wollen.


An der Online-Umfrage haben sich im Zeitraum vom 20. September bis 3. Oktober 2022 bundesweit mehr als 430 BIV-Mitgliedsunternehmen beteiligt.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks Christopher Lück, Geschäftsführer Politik und Kommunikation Kronenstr. 55-58, 10117 Berlin Telefon: (030) 2062267-0, Fax: (030) 206708-79

(jg)

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