Heizungen: Spitzenverbände legen 10-Punkte-Plan für mehr Modernisierungstempo vor
(Sankt Augustin/Köln/Berlin) - In Berlin haben die Spitzenverbände der Heizungsbranche BDH und ZVSHK Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck einen 10-Punkte-Plan für mehr Tempo bei der Heizungsmodernisierung überreicht. Die Übergabe fand im Rahmen der Deutschen Wärmekonferenz statt, die die beiden Verbände gemeinsam mit dem Großhandelsverband DG Haustechnik und in Kooperation mit der Messe Frankfurt organisierten.
BDH-Präsident Jan Brockmann wies bei der Übergabe des Papiers daraufhin, dass die Heizungsindustrie für das Jahr 2023 zwar ein historisch gutes Ergebnis erwartet. Man gehe von deutlich über einer Million abgesetzten Wärmeerzeugern im deutschen Markt aus. Dies sei jedoch eine Momentaufnahme, die von Vorzieh- und Sondereffekten geprägt sei, so der Präsident weiter. Tatsächlich seien die Menschen durch die langwierige und öffentlich geführte Debatte rund um das Gebäudeenergiegesetz (GEG) nachhaltig verunsichert. Zudem sorge die allgemeine wirtschaftliche Situation für Zurückhaltung bei Heizungsmodernisierungen. Entsprechend erwarte ein Großteil der im BDH organisierten Unternehmen für das erste Quartal 2024 laut einer internen Verbandsumfrage eine deutliche Marktabschwächung. Das belegen auch die stark rückläufigen Förderanträge beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA).
Wärmepumpenmarkt bleibt hinter Erwartungen zurück
Insbesondere beim politisch forcierten Hochlauf von Wärmepumpen äußerten die beiden Präsidenten Kritik gegenüber dem Minister. "Das SHK-Fachhandwerk hat mit einem immensen Tempo die Qualifizierung der Fachkräfte vorangetrieben und Projekte zur Prozessoptimierung angeschoben. Was fehlt ist jetzt vor allem eine verlässliche Förderkulisse, die genug Anreiz bietet, jetzt in Klimaschutz zu investieren und nicht zuzuwarten", sagte ZVSHK-Präsident Michael Hilpert.
Wie eine aktuelle Umfrage der Handwerksorganisation unter ihren Mitgliedsbetrieben ergeben hat, sind jetzt mehr als 80 Prozent der Heizungsbauerbetriebe in der Lage, eine Wärmepumpe zu installieren. "Unser Handwerk steht bereit, die Heizungskeller der Republik klimaneutral zu machen", sagte Michael Hilpert. "Dafür muss aber die bestehende Verunsicherung unserer Kunden abgebaut werden durch klare und nachhaltige Förderzusagen."
Dies bestätigte auch BDH-Präsident Jan Brockmann: "Die Heizungsindustrie hat große Investitionen in den Ausbau der Produktionskapazitäten getätigt, um den Wärmepumpenhochlauf möglich zu machen. Nun ist die Politik am Zug, eine attraktive Förderung anzubieten, sonst ist auch die Kontinuität der industriellen Produktion klimaneutraler Heizungslösungen gefährdet”. Sollte die Politik hier nicht schnellstens nachsteuern, werde das politisch gesteckte Ziel von 500.000 Wärmepumpen pro Jahr ab 2024 deutlich verfehlt.
Zentrale Forderung der beiden Verbände im vorgelegten 10-Punkte-Plan ist folgerichtig die Anhebung der maximal förderfähigen Investitionskosten. Die neue Förderkulisse dürfe keine Verschlechterung gegenüber der bestehenden Förderung darstellen. Daher sei die Ankündigung der Kürzung der förderfähigen Investitionskosten für die Heizungsmodernisierung von 60.000 Euro auf 30.000 Euro unbedingt zu revidieren und auf mindestens 45.000 Euro anzuheben.
#connectingheat23: Gipfeltreffen der Heizungsbranche
Die diesjährige Deutsche Wärmekonferenz fand in der Berliner Eventlocation STATION statt. Rund 250 Teilnehmer aus Politik, Fachhandwerk, Industrie, Verbänden und Medien folgten der Einladung von BDH, ZVSHK und DG Haustechnik. Auf insgesamt fünf Panels und vier flankierenden Fachforen diskutierten die Expertinnen und Experten aktuelle Themen rund um den Wärmesektor und angrenzende Branchen. Auf dem anschließenden Netzwerkabend nutzte die Branche in lockerer Atmosphäre die Gelegenheit, die Themen des Tages zu vertiefen.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie e. V. (BDH)
Frederic Leers, Marketing und Öffentlichkeitsarbeit
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