Heimvorteil: Brennholz in Zeiten der Energiekrise. Verbände geben Entwarnung: Keine Preissprünge wie bei Öl und Gas.
(Frankfurt am Main) - Angesichts geopolitischer Krisen wächst bei vielen Verbrauchern die Sorge, dass die nächste Heizrechnung die Haushaltskasse über die Maße belastet. Insbesondere die Öl- und Gaskunden trifft die Inflation mit voller Wucht. Aber auch Besitzer von Feuerstätten, die diese als preisgünstige Heizquelle nutzen, fragen sich: Sind Scheitholz und Pellets ebenfalls von der Kostenspirale betroffen?
Der HKI Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik e.V. und der Bundesverband Brennholzhandel und Brennholzproduktion e.V. (BuvBB) geben Entwarnung. "Wir hatten über viele Jahre hinweg stabile Brennstoffpreise", so Klaus Egly, Erster Vorsitzender des BuvBB, zur aktuellen Situation. "Zwar wird es hier und da moderate Preisanpassungen geben, aber solch astronomische Preissprünge wie wir sie vom Öl und Gas her kennen, wird es nicht geben."
Regionale Wertschöpfung, kurze Transportwege, raus aus der Kohle
Hinzu kommt: Moderne Kaminöfen, Kachelöfen und Heizkamine erzielen dank einer kontinuierlich verbesserten Verbrennungstechnik deutlich höhere Wirkungsgrade als ältere Geräte. Allein schon dadurch sinkt der Brennstoffverbrauch; dies schont die Ressourcen und führt zu geringeren Emissionen. Der Energieträger Holz leistet daher auch einen Beitrag zum Klimaschutz. Darüber hinaus ist der nachwachsende Brennstoff regional verfügbar. Damit verbunden sind kurze Transportwege, eine Wertschöpfung vor Ort und die Sicherung von Arbeitsplätzen in Deutschland.
"Dies stärkt die lokale Wirtschaft und stellt einen wichtigen Faktor für die Versorgungssicherheit der Verbraucher dar", kommentiert Frank Kienle, Geschäftsführer des HKI, die Lage aus Sicht der Industrie. "Holzenergie stellt mittlerweile fünf Prozent des bundesweiten Energieverbrauches und trägt so zur Dekarbonisierung im Wärmesektor bei. Mittlerweile ersetzen die privaten Haushalte mit rund zwölf Millionen Tonnen Scheitholz pro Jahr umgerechnet mehr als fünf Milliarden Liter Heizöl oder entsprechend gut fünf Milliarden Kubikmeter Erdgas."
Der nächste Winter kommt bestimmt: Rechtzeitig Holzvorrat sichern
Allerdings sind zuletzt die Einkaufspreise für Buchenholz und andere Laubhölzer spürbar angestiegen. Auch die Forstämter berichten über eine zunehmende Nachfrage und leicht steigende Preise. Zudem sind die Lager der Brennstoffhändler mitunter ausverkauft: "Das liegt zum einen an der Beschaffung der Rohware aus dem Wald, da diese in der Regel Monate im Voraus bestellt wird", beschreibt Egly die Herausforderungen seiner Branche. "Zum anderen kann ofenfertiges Brennholz nicht kurzfristig und in unendlichen Mengen produziert werden."
Der Rat der beiden Verbände lautet daher: Jetzt schon den Brennholzbedarf für die kommende Heizperiode bestellen. Denn noch kann man den Lieferzeitpunkt frei wählen und die Vorräte rechtzeitig aufstocken. Trend- und umweltbewussten Verbrauchern, die auf erneuerbare Energie setzen, bietet sich dabei eine wichtige Orientierungshilfe: Das von HKI und BuvBB gemeinsam entwickelte Qualitätszeichen "Kooperation Sauberes Holzfeuer", das sich als freiwillige Selbstverpflichtung versteht - mit konkreten Anforderungen an Produktion, Holzlieferung und Service.
Quelle und Kontaktadresse:
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