Heilmittel-Richtlinie verschlechtert Versorgung chronisch Kranker und Behinderter
(Berlin) - SoVD-Präsident Adolf Bauer erklärt anlässlich der Beratungen am 5. Februar im Bundesgesundheitsministerium über eine neue Heilmittel-Richtlinie:
Die neue Heilmittelrichtlinie, die der Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen beschlossen hat, verschlechtert die Versorgung von chronisch Kranken und Behinderten massiv.
Da langfristige Verordnungen künftig gar nicht mehr möglich sein sollen, muss die Therapie nach wenigen Wochen unterbrochen und immer wieder neu beantragt werden. Die Neuregelung ist bürokratisch, unsachgemäß und kontraproduktiv für den Genesungsprozess. Wieder einmal soll auf Kosten der chronisch Kranken und Behinderten gespart werden.
Es trifft Patienten, die beispielsweise Physiotherapie, Ergotherapie oder Logopädie benötigen. Gerade bei diesem Personenkreis tragen Langzeittherapien wesentlich dazu bei, eine Verschlimmerung von Krankheiten zu vermeiden und eine Pflegebedürftigkeit zu verhindern. Damit wirken sich diese Therapien letztendlich Kosten sparend aus.
Der SoVD appelliert an die Bundesgesundheitsministerin, diesen Entwurf für eine neue Heilmittel-Richtlinie abzulehnen. Das Bundesgesundheitsministerium muss dringend auf eine Überarbeitung der Richtlinie durch den Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen (seit 1.1.04: Gemeinsamer Bundesausschuss) hinwirken. Dabei muss sichergestellt werden, dass chronisch Kranke und Behinderte die notwendigen Behandlungen erhalten.
Es darf keine Zwangspause bei Therapien für chronisch Kranke und Behinderte geben.
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