Hausverbot im Reichstag für SAT.1 Reporter unverhältnismäßig

(Bonn) - Als unverhältnismäßig hat der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) die Anordnung von Bundestagspräsident Wolfgang Thierse bezeichnet, zwei Journalisten Hausverbot im Bundestag zu erteilen. Diese Strafe, die auf eine Art Berufsverbot hinauslaufe, stehe in keinem Verhältnis zu einem möglichen Verstoß gegen die Hausordnung des Bundestages, erklärte der DJV-Bundesvorsitzende, Prof. Dr. Siegfried Weischenberg am 17. November in Berlin.

Thierse hatte dem Fernsehreporter Martin Lettmayer sowie dem Geschäftsführer der Produktionsfirma Meta Productions und Moderator der SAT .1 Sendereihe „Akte 2000„, Ulrich Meyer, für ein Jahr die journalistische Arbeitserlaubnis im Deutschen Bundestag entzogen, nachdem diese für „Akte 2000„ ohne Erlaubnis in Toilettenräumen des Reichstagsgebäudes Filmaufnahmen von sogenannten Wischtests gemacht hatten. Mit den Aufnahmen sollte der Nachweis für angebliche Spuren von Kokain erbracht werden.

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