Hausarztpraxen schützen / Hausärzte bleiben erste Ansprechpartner auch bei der telefonischen AU
(Köln) - Die Verlängerung der telefonischen Krankschreibung ist richtig und notwendig. "Solange es in den Hausarztpraxen an professioneller Schutzausrüstung mangelt, müssen wir alle Maßnahmen, die den Schutz von Patienten und Praxispersonal betreffen, aufrechterhalten", fordert Dr. Oliver Funken, Vorsitzender des Hausärzteverbandes Nordrhein e.V. "Wir kümmern uns um die Regelversorgung und um multimorbide Patienten. Besonders für unsere Patienten in der Häuslichkeit sind wir wichtige Ansprechpartner. Die Hausarztzentrierte Versorgung (HZV) bietet den eingeschriebenen Patienten die beste Sicherheit, da der Hausarzt seine Patienten kennt. Die Sicherheit der Hausarztpraxen muss aber gewährleistet sein. Auch bei der telefonischen Betreuung wenden wir einen hohen Standard an und verschreiben nach Abwägung der Risiken passende Medikamente."
Die jetzt von einer Krankenkasse angebotene Fernkrankschreibung für Corona-Verdächtige und Corona-Infizierte und die Behandlung per Video durch unbekannte Ärzte mit unklarer Qualifikation ist für den Hausärzteverband Nordrhein ein unseriöses Angebot. "Wir wünschen uns eine partnerschaftliche Lösung und keine Alleingänge von Krankenkassen", fordert Dr. Funken. Die Ausstellung von elektronischen Rezepten ohne Wissen um die Gesamtmedikation der Patienten ist kritisch zu bewerten und erhöht das Risiko auf Arzneimittelinteraktionen. "Deshalb muss der Hausarzt auch immer der erste Ansprechpartner bleiben", betont der Vorsitzende des Verbandes.
Quelle und Kontaktadresse:
Hausärzteverband Nordrhein e.V.
Monika Baaken, Pressesprecherin
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