Pressemitteilung | BKK Dachverband e. V.

Hausärzte müssen zeigen, dass die Entbudgetierung zu einer besseren Versorgung führt

(Berlin) - Zum abgespeckten GVSG mit dem Kern „Entbudgetierung der Hausärzte“, das überraschenderweise nun doch noch verabschiedet werden soll, erklärt Franz Knieps, Vorstandvorsitzender des BKK Dachverbandes:

Nun also doch: Das Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG) kommt doch noch in dieser Legislaturperiode. Allerdings in stark abgespeckter Form. Nichts, was auch nur im Ansatz nach Strukturreform aussehen könnte, hat es in den aktuellen Gesetzentwurf geschafft. Geblieben ist, neben der erleichterten Hilfsmittelversorgung für Menschen, die in SPZ und MZEB behandelt werden, der Chronikerpauschale sowie der Aufhebung der Altersgrenze für den Anspruch auf Notfallkontrazeptiva für Opfer von sexualisierter Gewalt, vor allem die Entbudgetierung der Hausärzte. Das bedeutet einen weiteren tiefen Griff in die Taschen der Beitragszahlerinnen und Beitragszahler.

Angesichts der angespannten Finanzlage der GKV ist es dringender denn je, dass Reformen, die Geld kosten, auch echte Verbesserungen für die Versicherten bringen. Bei den Kinder- und Jugendärzten hat die Entbudgetierung für die Versorgung keinen Mehrwert gebracht. Wir werden genau beobachten, wie es bei den Hausärzten läuft: Ob sie künftig mehr Termine vergeben, ob sie wieder Neupatienten aufnehmen, die sie aufgrund der Budgetierung abgelehnt haben, ob sie künftig auf den tatsächlichen Versorgungsbedarf reagieren und alle notwendigen Leistungen anbieten, statt sich darauf zu beschränken, was finanziert wird. Kurz: Ob sich die Versorgung für die Versicherten spürbar verbessert, und zwar in allen Regionen.

Nach der Wahl müssen schnell wieder die Vorhaben auf die Agenda, die liegengeblieben sind und auf die sich die alte Ampel leider nicht einigen konnte: Mehr Steuerung für Patienten, mehr sektoren- und berufsgruppenübergreifende Zusammenarbeit in Primärversorgungszentren und Gesundheitsregionen. Auch hier können Hausärztinnen und Hausärzte eine wichtige Rolle spielen und mehr Verantwortung übernehmen.

Quelle und Kontaktadresse:
BKK Dachverband e. V., Torsten Dittkuhn, Referent(in) Kommunikation, Mauerstr. 85, 10117 Berlin, Telefon: 030 27 00 406-0

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