Hauptstadtkongress 2008 thematisiert Gesundheitswirtschaft / ZVEI fordert Aufbau vernetzter Gesundheitsinfrastrukturen in Deutschland
(Frankfurt am Main) - Deutschland braucht eine flächendeckende vernetzte Gesundheitsinfrastruktur, fordert Jochen Franke, Vorsitzender des ZVEI-Fachverbands Elektromedizinische Technik im Vorfeld des elften Hauptstadtkongresses Medizin und Gesundheit in Berlin (4. bis 6. Juni 2008). Überall dort, wo Untersuchungsergebnisse und andere relevante Patientendaten gebraucht werden, müssen diese elektronisch abgerufen werden können. Dafür müssen Geräte wie Computertomografen und Systeme zur Datenspeicherung und -bearbeitung mittels Informations- und Kommunikationstechnologie miteinander vernetzt werden. Weder die in Deutschland eingesetzte Medizintechnik noch deren bisherige Vernetzung entsprächen derzeit modernster Gesundheitsversorgung.
Die Studie Jahrbuch Gesundheitswirtschaft 2008 vom Herbst des letzten Jahres bestätigt: Die Mehrzahl der medizinischen Anwender sieht die größten Herausforderungen im schnellen Zugriff auf relevante medizinische Informationen, in der besseren Koordination und Abstimmung mit anderen Leistungserbringern und in der Anpassung der eigenen internen Prozesse und Abläufe.
Franke bezieht unmissverständlich Stellung: Die Technologien dafür stehen längst zur Verfügung. Der flächendeckende Einsatz muss aber durch die Politik in Bund und Ländern durch nachhaltige Finanzierungsregelungen ermöglicht werden. Deutschland werde damit zugleich als internationaler Leitmarkt für Gesundheit und Medizintechnik positioniert. Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, Krebs und Diabetes nehmen in den Industrieländern, aber auch in Ländern der Wachstumsregionen der Welt zu. Medizintechnik Made in Germany könnte diesen Patienten und Ärzten weltweit helfen und darüber hinaus Hightech-Arbeitsplätze in Deutschland sichern.
Geeignete Rahmenbedingungen für Investitionen in technische Lösungen zu schaffen, sei eine Aufgabe auf bundes- wie auf landespolitischer Ebene. Ein bedeutendes Hemmnis ist die so genannte duale Finanzierung, die seit den 1970er Jahren die Zuständigkeiten für die Finanzierung im Bereich öffentlicher Kliniken regelt. Sie ordnet den Ländern und Kommunen die Verantwortung für die Investitionen in Bau und Medizintechnik zu, während der Betrieb in den Krankenhäusern durch die Krankenkassen finanziert wird.
Effizienzverbesserungen in Kliniken und Arztpraxen führen auf Dauer zu Kostenentlastung bei den Kassen und mithin zu langfristiger Stabilisierung des Beitragssatzes des im Januar 2009 geplanten Gesundheitsfonds. Franke: Unsere Botschaft für den Hauptstadtkongress 2008 lautet, dass für die Gesundheitsversorgung von morgen integrierte Prozesse aus schneller und hochqualitativer Diagnostik, umfassender medizinischer Information, zunehmend individualisierter Therapie und langfristigem Gesundheitsmanagement zwingend notwendig sind.
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