Hauptgeschäftsführer Thieler: Erhöhung der Arbeitszeit sichert unseren Wohlstand
(Dortmund) - Zu der aktuellen Arbeitmarktreform erklärte am 18. November der Hauptgeschäftsführer der Unternehmensverbände für Dortmund und Umgebung, Dr. Heinz S. Thieler:
Die allseits bekannten strukturellen Probleme erfordern eine durchgreifendere Reform des Sozialstaates, des Arbeitsmarktes und des Tarifrechts. Nur so erreichen wir mehr Beschäftigung und sichern unseren Wohlstand.
In Zeiten der Globalisierung und des zunehmenden Wettbewerbs ist es verhängnisvoll, an einer Arbeitszeit von 35 38 Stunden in der Woche festzuhalten. Unsere Eltern und Großeltern haben 48 Stunden in der Woche gearbeitet und hatten 21 Tage Urlaub. Dies war die Grundlage für einen nachhaltigen Wohlstand und eine solide soziale Sicherung.
Bei einer 42-Stunden-Woche mit konstanten Arbeitslöhnen würden die durchschnittlichen Stundenlöhne um 10 Prozent sinken. Damit würde z. B. der Lohnkostennachteil, der in den letzten 20 Jahren gegenüber den Niederlanden aufgebaut worden ist, kompensiert. Längere Arbeitszeiten bei gleichem Lohn senken die Lohnstückkosten und machen unsere Produkte wettbewerbsfähiger. Die Welt ist im Übrigen groß genug; es gibt genügend Nachfrage für qualitativ hochwertige Produkte, die preisgünstig angeboten werden.
Was betriebswirtschaftlich im Einzelfall Sinn machen kann, muss volkswirtschaftlich nicht richtig sein. Das Senken der Arbeitszeit und das Verringern des Lohnes machen vorübergehend im Einzelfall Sinn, wenn dadurch kurzfristig Entlassungen und Sozialplankosten vermieden werden können. Dies gilt um so mehr, wenn mittelfristig wieder mit mehr Beschäftigung kalkuliert wird. Dadurch wird aber kein Auto billiger und verkauft sich besser. Volkswirtschaftlich gesehen müssen unsere Produkte preiswerter und damit wettbewerbsfähig werden. Dies funktioniert nur durch eine deutliche Senkung der Lohnstückkosten.
Die Instrumente hierfür sind hinlänglich bekannt. Sie werden seit geraumer Zeit in der politischen Diskussion auch nicht mehr tabuisiert. Also: Senkung der Lohnnebenkosten, Erhöhung des Arbeitszeitvolumens, Verringerung der durchschnittlich 30 Urlaubstage im Jahr, das sind die Stichworte. Hierüber ist genug gesprochen worden. Es ist höchste Zeit, nun zu handeln.
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