Hartz IV gefährdet präventiven Umweltschutz / Bundesverband für Umweltberatung fordert eine besondere Förderung der Umweltberatung
(Bremen) - Viele Kommunen haben sich in den vergangenen Jahren aufgrund der Finanzsituation aus der vermeintlich freiwilligen Aufgabe Umweltberatung zurückgezogen. Befristete Stellen von Umweltberater/innen wurden gestrichen. Die Aufgaben wurden zum Teil an Vereine in freier Trägerschaft übertragen, die nur durch Projektförderung und Mittel der Arbeitsförderung finanziert werden konnten. Viele Umweltberater/innen sind immer wieder auf diese Weise darauf angewiesen, in befristeten Projekten zu arbeiten, in denen sie zeitweise mehr oder weniger ihrer akademischen Qualifikation und Leistung angemessen entlohnt werden, immer aber das hohe Risiko der Arbeitslosigkeit tragen, wenn es keine Verlängerung des Projektes oder kein Anschlussprojekt gibt. Dieses Risiko nimmt in einer Gesellschaft zu, die immer noch jenseits aller beschworenen Nachhaltigkeit dem Jugendwahn so aufsitzt, dass sie älteren" ArbeitnehmerInnen nur noch geringe Chancen gibt.
Gerade UmweltberaterInnen, die nach Studium und Zusatzfortbildung das Engagement für eine intakte Umwelt oftmals der eigenen Karriere vorangestellt haben, sind wegen Hartz IV nun nicht nur von der Streichung der Studienzeiten als Rentenanwartschaftszeiten betroffen, sie müssen in Zukunft auch noch ihre individuellen Vorsorgeversicherungen auflösen. Mit Hartz IV droht der rapide soziale Abstieg und eine faktische Dequalifizierung, Da in Zukunft jede Arbeit zumutbar ist. Nun soll Hartz IV ja nicht nur fordern, sondern auch fördern.
Daher fordert der Bundesverband für Umweltberatung von den Ländern und der Arbeitsagentur eine besondere Förderung der Umweltberatung als gesellschaftlich sinnvolles Arbeitsfeld. Hier eingerichtete Stellen können nicht nur die Investitionen in die Ausbildung der BeraterInnen gesellschaftlich nutzbar machen, sie können sich auch zum Teil über vermiedene Umweltschäden und eingesparte Ressourcen amortisieren.
Der Bundesverband für Umweltberatung fordert, dass die Beratung der Bürger zu allen Fragen des täglichen Umweltschutzes, von der Energie- und Schadstoffberatung bis hin zur Umweltpädagogik, als Pflichtaufgabe der Kommunen anerkannt und umgesetzt wird, so wie das bei der Abfallberatung bereits realisiert ist. Innerhalb der Kommunalverwaltung muss die Einführung von umweltfreundlicher Beschaffung und Umweltmanagementsystemen ebenso verpflichtend werden.
Der Bundesverband für Umweltberatung fordert die Politik auf, in den längerfristigen Kategorien der Nachhaltigkeit zu denken und zu handeln. Haushaltsprobleme lassen sich durch Streichung präventiv arbeitender Umweltberatungen nicht lösen. Der Bundesverband für Umweltberatung (bfub) e.V. als Interessenvertretung des vorbeugenden Umweltschutzes, sichert die Qualität der Beratung mit Güteanerkennung seiner Mitglieder, Qualitätsmanagement, Fortbildungen, Projekten und mehr.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband für Umweltberatung e.V. (bfub)
Bornstr. 12-13, 28195 Bremen
Telefon: 0421/343400, Telefax: 0421/3478714
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