Hartmannbund Nordrhein zur aktuellen Hygiene-Debatte: "Mehr Bürokratie bringt nicht mehr Hygiene"

(Düsseldorf) - Der nordrheinische Hartmannbund bringt sich kritisch in die Debatte um Hygiene im Gesundheitsbereich ein.

Nil nocere, nicht Schaden zufügen, sei ein Prinzip jeder Handlung mit und an Patienten. Jeder Arzt, jede Ärztin, jede Krankenschwester, jeder Pfleger habe dies während seiner Ausbildung wiederholt gehört. Hygiene sei eine unstrittige und in ihrer Anwendung und Ausführung eindeutig beschriebene Verhaltensweise, die allerdings auch eingehalten werden müsse.

Hygiene sei nicht ausschließlich eine Frage des Geldes, sondern auch eine Frage der Rahmenbedingungen. Eine Geldfrage wäre es dann, wenn bürokratische Instrumentarien geschaffen würden, die eine Selbstverständlichkeit ärztlichen und pflegerischen Tuns institutionell verwalte. "Wenn insbesondere in Krankenhäusern das Personal hoffnungslos unterbesetzt ist und damit unter zu hohem Druck steht, passieren mitunter Fehler", konstatiert Angelika Haus, Vorsitzendes des Landesverbandes, "realistische Krankenhauspläne und eine adäquate personelle Besetzung garantieren bessere Qualität in allen Bereichen, auch im Bereich der Hygiene".

Qualitätsmanagement sei seit Jahren ein Muss für jedes Krankenhaus und jede Praxis. Hierzu gehöre im besonderen Maß die Hygieneeinhaltung. Wenn in diesem Zusammenhang ein Fehler geschehe, habe ein vorhandenes Instrument versagt.

"Ein Aktionismus zur Beruhigung der öffentlichen Meinung ändert an möglichen Fehlern und Nachlässigkeiten - leider - nichts", kommentiert der stellvertretende Vorsitzende des nordrheinischen Hartmannbundes Prof. Dr. August-Wilhelm Bödecker, "wir brauchen und wollen kein weiteres Element einer erstickenden und komplizierenden Bürokratie!"

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