Pressemitteilung | Hartmannbund - Verband der Ärzte Deutschlands e.V. - Landesverband Nordrhein

Hartmannbund-Landesverband Nordrhein zum Beitrag "Prämien für Patienten" in der "Aktuellen Stunde" des WDR vom 3. September 2009

(Bonn) - Im Zusammenhang mit der aktuellen Diskussion über "Prämien für Patienten" hat der Hartmannbund noch einmal nachdrücklich jedwede Gewährung entgeltlicher oder geldwerter Leistungen an Ärzte im Gegenzug zu von ihnen veranlassten stationären Einweisungen verurteilt. "Bei solchen Praktiken handelt es sich um strafbares, berufsunwürdiges und ethisch inakzeptables Verhalten", sagte die Vorsitzende des Hartmannbundes in Nordrhein, Angelika Haus. Die Indikation zur Behandlung mit den besonderen Mitteln eines Krankenhauses habe nach streng medizinischen Gesichtspunkten zu erfolgen; die Auswahl des in Betracht kommenden Krankenhauses dürfe ausschließlich auf dem Prinzip der Wohnortnähe und dem Kriterium der bestmöglichen Eignung zur Behandlung beruhen. Gleichzeitig appellierte Haus an alle Beteiligten für einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Thema. "Aufklärung ja, populistische Panikmache nein", sagte Haus.

Kritik übte Haus vor allem an jenen, "die nun versuchen, mit vermeintlichen Kenntnissen über Dimension und Details unzulässiger Praktiken zu glänzen". Das trage nicht zur Aufklärung bei, sondern verunsichere unnötig Patientinnen und Patienten. Konkret nannte die Hartmannbund-Vorsitzende in diesem Zusammenhang den Kaufmännischen Direktor des Universitätsklinikums Aachen, Detlef Klimpe. Dieser hatte am 3.September im WDR-Fernsehen behauptet, er erhalte mehr oder weniger offen ausgesprochene Avancen von niedergelassenen Ärzten nach dem Muster "stationäre Einweisung nur gegen Cash". In diesem Zusammenhang könne er - so Klimpe - zwischen den Zeilen lesen. Auf Bitte des WDR-Reporters, konkret zu werden, konnte er jedoch keine weiteren Angaben machen.

Der Landesverband Nordrhein des Hartmannbundes forderte Klimpe in seiner Eigenschaft als Kaufmännischer Direktor des Universitätsklinikums auf, ihm bekannte Fälle unverzüglich einer entsprechenden Sanktionierung zuzuführen. "Entweder er nennt "Ross und Reiter" oder er unterlässt es ab sofort, durch unbewiesene Tatsachenbehauptungen die nordrheinische Ärzteschaft in den Generalverdacht fortgesetzten strafbaren, berufsunwürdiges und unethischen Verhaltens zu rücken!", sagte Haus.

In diesem Zusammenhang begrüßt der 1. stellvertretende Vorsitzende des Hartmannbundes Nordrhein, Dr. med. Stefan Schröter, die Initiative mehrerer Aachener Krankenhäuser, namentlich des Alexianer-Krankenhauses, des Franziskushospitals, des Luisenhospitals und des Marienhospitals, die mit ihrer Pressemitteilung vom 4. September 2009 zu einer Versachlichung und Mäßigung im Umgang mit der Thematik beigetragen haben. Die genannten Krankenhäuser stellen in ihrer Pressemitteilung richtig, dass es noch nie Zahlungen an niedergelassene Ärzte als "Gegenleistung" zu stationären Einweisungen gab.

Quelle und Kontaktadresse:
Hartmannbund - Verband der Ärzte Deutschlands e.V - Landesverband Nordrhein Pressestelle Ubierstr. 78, 53173 Bonn Telefon: (0228) 8104-138, Telefax: (0228) 8104139

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