Pressemitteilung | Hartmannbund - Verband der Ärzte Deutschlands e.V. - Landesverband Nordrhein

Hartmannbund-Landesverband Nordrhein: Die KBV will die eigentliche Meinung ihrer Basis nicht hören

(Bonn) - Gestern (28. September 2006) wurde es bekannt: Die im März angekündigte Umfrage der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, die nach den Worten ihres Vorsitzenden Andreas Köhler “das KV-System in Frage stellen“ soll, hat begonnen. Nach ersten Berichten von Befragten haben an der entscheidenden Stelle die Ärzte die Wahl, das derzeitige KV-System mit Verbesserungen beizubehalten, nur noch individuelle Verträge mit den Krankenkassen auszuhandeln, oder die flächendeckende, wohnortnahe facharztärztliche Versorgung zugunsten von Krankenhausambulanzen zu opfern. Das meistdiskutierte und von der ärztlichen Basis und den freien Verbänden vielfach geforderte Alternativmodell der Kostenerstattung, in dem der Arzt mit dem Patienten direkt abrechnet, findet danach keine Erwähnung.

„Es ist bedauerlich, dass sich die KBV offensichtlich endgültig davon verabschiedet hat, andere Interessen als ihre eigenen zu vertreten“, sagt dazu Angelika Haus, Landesvorsitzende des Hartmannbundes in Nordrhein. Anders sei es nicht zu begründen, dass sie – wie es scheint – ihrem erklärten Wunschergebnis ausschließlich Alternativen gegenüberstelle, die vielleicht Karl Lauterbach gefallen, von den Ärzten aber im eigenen wie im Interesse ihrer Patienten abgelehnt werden müssten. „Zur eigentlichen Alternative, für die wir Ärzte auch wirklich kämpfen würden, möchte der KBV-Vorsitzende Köhler wohl lieber keine Meinung von seinen Arbeitgebern hören“, so Haus weiter. „Er sieht im Kostenerstattungssystem keine Rechtfertigung mehr für seine Existenz. Das ist besonders schade angesichts der Entfaltungsmöglichkeiten, die sich für die KBV in einem freieren System ergäben. Nur noch den Ärzten und nicht mehr dem Gesundheitsministerium zu dienen, muss doch eigentlich eine attraktive Herausforderung sein.“

Der Hartmannbund-Landesverband Nordrhein fordert die KBV auf, ihre Umfrage zu stoppen und nach Erweiterung des Fragenkatalogs um die Kostenerstattung neu zu starten. „Wir haben dies bereits im Vorfeld gefordert, jetzt wird es teurer. Aber nur wenn die Umfrage die vorhandenen Möglichkeiten auch vollständig abbildet, kann Herr Köhler wieder mit Fug und Recht das Wort ‚Referendum’ in den Mund nehmen. Die jetzige Form ist eher als reine Farce zu bezeichnen“, erklärte Frau Haus abschließend.

Quelle und Kontaktadresse:
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