Hartmannbund fordert Stärkung der Hochschulen / Ersatzlose Abschaffung der ZVS statt Elite-Universitäten
(Berlin) - Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion um die Schaffung von Elite-Universitäten fordert der Hartmannbund die Einführung von hochschuleigenen Zulassungsverfahren. So könnte die Lehre und Forschung an bestehenden Universitäten optimiert werden, eine Neugründung von Elite-Universitäten wäre zunächst überflüssig.
Längst fällig ist die Schließung der Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS) in Dortmund, erklärt Dr. Klaus-Peter Schaps, Vorsitzender des Arbeitskreises 4 Ausbildung, Weiterbildung und Niederlassung im Hartmannbund. Die Universitäten und Hochschulen müssen in Numerus-clausus-Fächern, wie der Medizin, ihre Studenten in hochschuleigenen Zulassungsverfahren selbst auswählen dürfen und somit mehr Kompetenz erhalten. Nur durch den Wegfall der ZVS, ist Dr. Schaps überzeugt, könne es gelingen, den Wettbewerb zwischen deutschen Hochschulen und damit auch die Qualität der Lehre und Forschung zu fördern.' Energisch fordert er die Bundesregierung auf, das Hochschulrahmengesetz (HRG) entsprechend zu ändern. Die derzeit bestehende Auswahlquote von nur 20 Prozent schaffe nicht den notwendigen Anreiz zur Auswahl von geeigneten Studenten. Nur in einem hochschuleigenen Auswahlverfahren für alle Studienbewerber kann die Hochschule Studierende nach ihren Anforderungen, etwa nach universitätseigenen Forschungsschwerpunkten, auswählen. So lasse sich zukünftig Deutschland als international wettbewerbsfähiger Wissenschaftsstandort halten.
Dass bei den bundesdeutschen Hochschulen ein Bedarf an eigenverantwortlicher Auswahl von Studienanfängern bestehe, so Dr. Schaps, zeigten besonders ihre Anstrengungen bei der Anwerbung von ausländischen Studenten. Vorgaben für Studienziele und für Mindeststandards müssen bundeseinheitlich gestaltet sein. Zur Förderung des Wettbewerbs und eigenen Profils in der Lehre müsse jedoch den Hochschulen schnellstmöglich mehr Autonomie gewährt werden. Ein verstärkter Wettbewerb unter den Hochschulen, erklärt Dr. Schaps, führt schließlich auch zu mehr Qualität in der Lehre und Forschung.
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