Hartelt: Die heimische Rübe braucht Schutz!
(Mainz) - Heute erschien in der Allgemeinen Zeitung ein Beitrag mit der Überschrift "Die Rüben, das Gift und der Tod". Der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd e.V. (BWV), Eberhard Hartelt, fordert eine fachliche Klarstellung der in dem Beitrag aufgeführten Vorwürfe. Hartelt bezeichnete den Beitrag als schlecht recherchiert, unausgewogen und höchst unseriös.
Die heimischen Landwirte sind auf zuverlässige Pflanzenschutzmittel angewiesen, um sichere und qualitativ hochwertige Lebensmittel erzeugen zu können. Nachdem die Neonicotinoide auf europäischer Ebene verboten wurden, waren die Landwirte gezwungen, statt einer Beizung mehrfach pro Jahr Pflanzenschutzmittel einzusetzen, um Vergilbungswiren bekämpfen zu können. Dies war im Vergleich zur Beizung nicht nur fachlich unsinnig, sondern führte auch nicht zum gewünschten Erfolg. Die Viren konnten nicht wirksam bekämpft werden, die Ernte war gefährdet.
Bereits nach kurzer Zeit erlaubten die europäischen Nachbarstaaten daher Neonicotinoide für den Einsatz in Zuckerrüben per Notfallzulassung, was zunächst auch zu Wettbewerbsnachteilen für die heimischen Erzeuger führte. Immer wieder wird das Argument angeführt, die Bienen seien beim Einsatz von Neonicotinoiden gefährdet. Dies ist bei einem Einsatz als Beize bei Zuckerrüben jedoch nicht der Fall, da die Rübe nicht blüht. Die nun erfolgte Notfallzulassung in Deutschland wurde unter strengen Auflagen erteilt, so dass die Gefährdung der Biene ausgeschlossen werden kann. Kein Landwirt habe Interesse daran, Bienen zu gefährden, erläuterte BWV-Präsident Hartelt. Es sei jedoch erforderlich die Ernte zu schützen, um heimischen Zucker erzeugen zu können. Der BWV habe sich daher gemeinsam mit vielen weiteren Verbänden in Deutschland für die Notfallzulassung eingesetzt. Es diene zudem weder der Umwelt noch der Wirtschaft, wenn der Zuckerrübenanbau in Europa verschwinde und Zucker aus fernen Ländern importiert werden müsse.
Der in der Allgemeinen Zeitung erschienene Beitrag müsse daher fachlich korrigiert werden. Man könne von einer Tageszeitung erwarten, ausgewogen und fachlich fundiert zu recherchieren, was im Vorfeld des oben genannten Beitrages offenbar leider nicht passiert sei. Außerdem sei es in einer Demokratie üblich, dass eine Zeitung politisch neutral berichtet. Ein Beitrag, der eine Politikerin in dieser Weise diffamiere ohne sich fachlich mit dem Thema auseinanderzusetzen, sei in Landtagswahlkampfzeiten höchst fragwürdig, so Hartelt weiter.
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