Pressemitteilung | VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz

Happy End für Tsezar: Misshandelter Tiger findet im VIER PFOTEN Großkatzenschutzzentrum FELIDA ein sicheres Zuhause

(Hamburg/Nijeberkoop) - Tiger Tsezar ist in Sicherheit. Nach einem mehrtägigen Transport ist das elfjährige Männchen im VIER PFOTEN Großkatzenschutzzentrum FELIDA in den Niederlanden angekommen, wo er von nun an in artgemäßer Umgebung leben kann. Zusammen mit fünf anderen Tigern war Tsezar 2020 halb verhungert in einem ukrainischen Privatclub gefunden worden. Sein Schicksal ist nur eines von Tausenden. Die internationale Tierschutzstiftung VIER PFOTEN fordert daher Regierungen weltweit auf, den kommerziellen Handel mit Großkatzen und deren Körperteilen zu verbieten.

Tsezar hatte Glück im Unglück. Gemeinsam mit fünf weiteren Tigern wurde er jahrelang in der Ukraine in einem Privatclub unter erbärmlichen Bedingungen gehalten. Bis zur seiner Rettung 2020 lebte der Tiger in einem winzigen zehn Quadratmeter großen Käfig, der über einem Fluss lag und regelmäßig mit schlammigem Wasser überschwemmt wurde. Zusammen mit seiner Schwester wurde er zur Zucht gezwungen. Die Jungen wurden von Hand aufgezogen, um sie leichter zu verkaufen. Anfang 2020 konfiszierten schließlich ukrainische Behörden die misshandelten Großkatzen. Tsezar wurde vorübergehend in einem Wildtierschutzzentrum in Kiew untergebracht. Nachdem der Platz jedoch langfristig nicht ausreicht, bot VIER PFOTEN an, Tsezar in sein neues artgemäßes Zuhause nach FELIDA zu überstellen.

"Diese Tierquälerei hat nur geendet, nachdem der Besitzer die Tiere einfach zurückgelassen hat und Tierschützer die Behörden darauf aufmerksam machten. Dass es für ihn keine Konsequenzen gab, ist inakzeptabel. Wir fordern die ukrainischen Behörden auf, solchen Grausamkeiten vorzubeugen, indem sie umfassende und strenge gesetzliche Vorschriften zum Schutz von Wildtiere einführen", sagt Barbara van Genne, verantwortlich für Wildtierrettungen bei VIER PFOTEN.

In der Ukraine tritt ab November 2021 eine Erweiterung des Tierschutzgesetzes in Kraft, das den Einsatz von bestimmten Wildtierarten für Unterhaltungszwecke verbietet. Um Wildtiere umfangreich zu schützen, fordert VIER PFOTEN die ukrainische Regierung auf, auch die Zucht sowie den Handel von Wildtieren zu kontrollieren und Wildtiere im Zirkus zu verbieten.

Tiger werden weltweit gezüchtet und kommerziell gehandelt

Weltweit werden noch immer viele Tiger und andere Wildtiere in privaten Hinterhöfen gehalten und gezüchtet und in Zirkussen oder für Fotomöglichkeiten ausgebeutet. Die Tiere werden für ihre Körperteile, ihre Haut und Knochen, als Haustiere und zur Unterhaltung von Menschen missbraucht.

"Tsezar ist ein einzelner Tiger, der eine zweite Chance auf ein artgemäßes Leben bekommen hat. Wir freuen uns, dass wir ihm das ermöglichen können, aber wir müssen auch auf den größeren Zusammenhang aufmerksam machen: Etwa 1.600 Tiger leben allein in Europa in Gefangenschaft, während es in freier Wildbahn nur noch noch rund 3.900 Tiger gibt. Wir erkennen Misstände, retten Tiere in Not wie Tsezar und beschützen sie. Langfristig können wir diese Grausamkeiten aber nur beenden, wenn sich auch die Regierungen weltweit für ein Verbot des kommerziellen Handels mit Großkatzen und ihren Körperteilen stark machen", sagt VIER PFOTEN Vorstandsvorsitzender Josef Pfabigan.

Ein Zuhause für traumatisierte Großkatzen

Nach der rund 2.000 Kilometer langen Reise von Kiew in die Niederlande kümmert sich nun das erfahrene Team im FELIDA Großkatzenschutzzentrum um Tsezars weitere Genesung. Die Einrichtung ist eines von vielen Tierschutzzentren für gerettete Wildtiere, die VIER PFOTEN weltweit führt. Es fungiert als spezielles Pflegezentrum für körperlich und geistig traumatisierte Großkatzen. Die Großkatzen, die sich dort von ihrer Vergangenheit erholen konnten, können anschließend in das LIONSROCK Großkatzen-Schutzzentrum in Südafrika gebracht werden. Andere brauchen eine lebenslange Spezialpflege und bleiben dauerhaft in FELIDA. Mit Neuankömmling Tsezar bietet FELIDA aktuell acht Löwen und zwei Tigern ein artgemäßes Zuhause.

Quelle und Kontaktadresse:
VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz Susanne von Pölnitz, Pressesprecherin Schomburgstr. 120, 22767 Hamburg Telefon: (040) 399249-0, Fax: (040) 399249-99

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