Pressemitteilung | k.A.

Happy Birthday: Das Autoradio wird 80 Jahre alt / Vom Röhrengerät zum Car Infotainment

(Frankfurt am Main) - Beim Autofahren gehört das Autoradio einfach dazu - umso mehr, seitdem es Information, Unterhaltung, Kommunikation und Navigation oftmals vereint. Doch vor 80 Jahren war an die heutigen Geräte für Car Infotainment noch nicht im Entferntesten zu denken: Man zelebrierte die neue Möglichkeit, einfach Rundfunk auf vier Rädern zu empfangen.

In Amerika gab es bereits in den 1920er Jahren die ersten Autoradios. 1932 war es dann in Europa soweit. Der "Autosuper 5", von der Bosch-Tochtergesellschaft Blaupunkt vorgestellt, hatte mit 465 Reichsmark einen stolzen Preis. Etwa dreimal so viel kostete ein kleines Auto damals. Das Herz des Mittel- und Langwellenempfängers sind fünf Glaskolbenröhren. Von den Pionier-Anstrengungen der Entwickler zeugt das massige Gewicht von 15 Kilogramm, so dass die große schwarze Box nicht ins Armaturenbrett passt. Das Gerät wird über eine Fernbedienung gesteuert.

Die Nachfolgemodelle im Markt sorgten für eine stärkere Verbreitung. Neue Entwicklungen für die Spannungsversorgung, Entstörung, Rauschunterdrückung und Senderabstimmung erhöhen jeweils die Alltagstauglichkeit. Ab 1949 konnte das inzwischen beliebte Zubehör auch im Armaturenbrett untergebracht werden. 1951 kamen die Stationstasten für die Lieblingssender und 1953 der automatische Sendersuchlauf. An Zusatzgeräte wurde ebenfalls gedacht: 1958 gab es Geräte zum Anschließen eines Plattenspielers. Einen großen Sprung zu besserer Klangqualität ermöglichte die UKW-Technik auch im Auto.

In den 1960er Jahren lösen die ersten voll transistorisierten Modelle die Röhrentechnik ab und ermöglichen deutlich kompaktere Gehäuse. Auch andere Bauteile werden immer kleiner und lassen 1968 Raum für den ersten integrierten Kassettenspieler. 1969 folgt mit dem ersten Stereo-Autoradio ein weiterer Meilenstein der Klangperfektionierung.
Ab 1973 widmeten sich die Entwickler auch der Verkehrssicherheit: Die Autofahrer-Rundfunk-Information "ARI", ein Decoder, der über ein Verkehrslotsensignal bei aktuellen Meldungen automatisch auf Verkehrsfunk umschaltet, wird 1974 eingeführt. Ab 1975 beschäftigten sich die Forscher bereits mit Verkehrs-Zielführungssystemen.

Der nächste Schritt zum verbesserten Klangbild folgte 1983, als die erste Radio-/CD-Kom-bination angeboten wird. Zu den Weltpremieren der achtziger Jahre gehört das erste Autoradio mit Senderidentifikation (PCI - Program Comparison Identification), 1988 abgelöst vom Radio-Daten-System RDS. Hierbei ermöglicht ein Decoder die Identifikation der Sender und damit die Nennung des Programmnamens im Autoradio-Display sowie die Wahl der optimalen Empfangsfrequenz.

Ab 1993 wurde aufgezeigt, wie sich das Autoradio zum Mediencenter wandelt: Musik- und Informationssysteme bekamen einen videofähigen Bildschirm und Schnittstellen für CD-Wechsler, Telefon, TV- und Video- sowie Navigationsgeräte. 1995 wurden mit einem Autoradio in Kombination mit einem Navigationsrechner mit GPS-Empfang, Routenführung und gesprochenen Fahrempfehlungen neue Zeichen gesetzt. Kurz darauf folgen die ersten Radio-Navigations-Geräte im 1-DIN-Format sowie die ersten dynamisierten Zielführungs-Systeme. Zur selben Zeit macht sich auch die umfassende Digitalisierung bemerkbar: Die ersten serienreifen Komponenten und Steuergeräte für das digitale Autoradio (DAB - Digital Audio Broadcasting) mit exzellentem Klang und störungsfreiem Empfang werden vorgestellt.

Nahezu alle Autos sind heute mit einem Autoradio ausgestattet. Anfänglich ausschließlich noch in der Zubehörliste zu finden, gehören die Autoradios heute zur serienmäßigen Ausstattung. Neben der Wiedergabemöglichkeit für CDs und MP3-Dateien sind Schnittstellen für USB-Sticks und Speicherkarten, Bluetooth-Kontakt zum Mobiltelefon, Datenaustausch mit dem Smartphone, Sprachsteuerung und Navigationsfunktionen "state of the art". Auch Autoradios erlauben heute immer öfter den Zugriff auf das Internet. Und das Digitalradio, das 2011 mit der nochmals verbesserten Technik DAB+ zum Neustart antrat, wird nicht nur von allen wichtigen Geräteherstellern unterstützt: Auch die Automobilindustrie steht hinter dem Radiosystem der Zukunft.

Quelle und Kontaktadresse:
gfu Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik e.V. Roland M. Stehle, Pressesprecher Lyoner Str. 9, 60528 Frankfurt am Main Telefon: (069) 6302289, Telefax: (069) 6314036

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