Hannack: FDP plant Kahlschlag bei den Renten
(Berlin) - Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) lehnt die Rentenpläne der FDP strikt ab: "Die Rente ab 60 nach liberaler Lesart bedeutet Altersarmut per Gesetz", kritisierte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Elke Hannack am Mittwoch (4. November 2009).
Die FDP hatte angekündigt, ein "neues Angebot für den Übergang von Arbeit zur Rente" schaffen zu wollen. Danach sollen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer künftig bereits ab 60 Jahren die Möglichkeit erhalten, sich für eine Teil- oder Vollrente zu entscheiden.
Entstehende Einkommenslücken sollen die Rentner den FDP-Plänen zufolge mit Nebenjobs schließen.
"Damit droht ein Rentenkahlschlag in dramatischen Ausmaßen", warnte Hannack. So komme etwa eine heute 45-jährige Frau, die nach bisherigem Recht mit 67 Jahren beispielsweise 1.000 Euro Rente zu erwarten hätte, bei einem Renteneintritt mit 60 Jahren nach einer Zwangskürzung um 450 Euro auf nur noch 550 Euro monatlich. Dies resultiere aus Abschlägen wegen des vorgezogenen Renteneintritts im Volumen von rund 25 Prozent sowie sieben Jahren weniger Beitragsleistung.
Gleichzeitig werde durch die liberalen Rentenpläne der Druck auf viele Beschäftigte drastisch zunehmen, mit dem Arbeitgeber eine Ausstiegsregelung zu vereinbaren. "Viele Arbeitgeber könnten motiviert sein, ältere Beschäftigte in die Teilrente zu zwingen, um so Kosten zu sparen", sagte Hannack. Selbst wenn dann eine kleine Abfindung gezahlt würde, lasse sich der Rentenverlust nie wieder ausgleichen. "Die Grundsicherung wäre für diese Menschen unvermeidlich."
Anstatt die Menschen in die Altersarmut zu treiben, müssten die Arbeitgeber begreifen, dass dem drohenden Fachkräftemangel nur mit einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen für ältere Beschäftigte begegnet werden könne, betonte Hannack.
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