Handy-Label auf den Weg bringen

(Berlin) - Als Fortschritt wertet die Verbraucher Initiative die Äußerungen von BITKOM-Präsident Volker Jung am 15. Februar zur Kennzeichnung der Handystrahlung. Der Bundesverband verweist darauf, dass Zertifikate nicht nur Verbrauchern nützen, sondern auch den Absatz strahlungsarmer Handys fördern.

Die Verbraucher Initiative wertet die Äußerung von BITKOM als Signal dafür, dass die Hersteller ihre Blockadehaltung langsam aufgeben. "Es hat sich offenbar auch auf der Anbieterseite die Einsicht durchgesetzt, dass man sich berechtigten Interessen der Kunden auf Dauer nicht verschließen kann," erklärt der Geschäftsführer des Bundesverbandes, Georg Abel.

Die Qualifizierung des Labels als "Unsinn" und "Show" zeuge allerdings von einem gestörten Verhältnis der Branche zu den berechtigten Anforderungen der Kundschaft. Niemand kann heute ausschließen, dass Mobiltelefonieren auf Dauer die Gesundheit beeinträchtigen kann. Deshalb müssen Verbraucherinnen und Verbraucher selbst entscheiden können, ob und wie stark sie sich der Handy-Strahlung aussetzen.

Nach Ansicht der Verbraucher Initiative würde ein Strahlungslabel auch den Handy-Anbietern nutzen. Das zeigt der Erfolg des seit Jahren bewährten Labels der schwedischen Angestelltengewerkschaft TCO für strahlungsarme Computer-Bildschirme. Das TCO-Label hat den Absatz strahlungsarmer Monitore beflügelt und ist heute weltweit Stand der Technik.

Es müssen jetzt zügig Gespräche über die Ausgestaltung des Labels beginnen. Als nicht ausreichend bezeichnet die Verbraucher Initiative die Grenzwerte des neu entwickelten TCO-Labels für Handys. "Ein SAR-Wert von 0,8 Watt/kg ist für die gesundheitliche Vorsorge zu hoch," betont Abel.

Die Verbraucher Initiative erneuert zudem ihre Forderung, nicht nur die Strahlungswerte, sondern auch das Leistungsvermögen bei den Vergabekriterien zu berücksichtigen. Um die erforderliche Akzeptanz zu erreichen, sollte ein Handy-Label nur an ebenso strahlungsarme wie qualitativ hochwertige Mobiltelefone vergeben werden.

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