Handwerkspräsident zum Bildungsgipfel: „Wichtige Weichenstellungen“
(Berlin) - Zu den Ergebnissen des Bildungsgipfels erklärt Otto Kentzler, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH):
„Der Bildungsgipfel hat wichtige Weichenstellungen für Verbesserungen im Bildungssystem verabredet. Bund und Länder sind bereit, Bildung als ganzheitliche Aufgabe anzunehmen, die sich von der Vorschule und Schule über die berufliche Aus- und Weiterbildung bis in die Hochschule erstreckt. Damit folgen sie den Anregungen der Wirtschafts- und Gesellschaftsgruppe Handwerk. Das gilt auch für unseren Vorschlag, Familien- und Bildungspolitik zusammenzuführen.
Der Bildungsgipfel hat auch weitere wichtige Themen aufgenommen, die zuvor von der Wirtschaft eingebracht wurden. Mit entsprechenden Maßnahmen soll etwa die Zahl der Schulabgänger ohne Abschluss innerhalb von sechs Jahren halbiert werden. Auch die Zahl der Ausbildungsabbrecher soll halbiert werden. Dazu soll insbesondere die Berufsorientierung und Berufsvorbereitung in den Schulen intensiviert werden. Die Länder haben sich bereit erklärt, bei allen Vorschulkindern ab 2010 die Sprachkompetenz vor der Einschulung zu testen und eine flächendeckende Sprachförderung im Vorschulbereich ab 2012 umzusetzen.
Ungeklärt geblieben ist aber die Aufteilung der finanziellen Lasten zwischen Bund und Ländern. Eine Strategiegruppe soll in einem Jahr hierzu Ergebnisse auf den Tisch legen. Sie steht unter Erfolgsdruck – damit der Bildungsgipfel nicht noch im Nachhinein floppt.
Es bleiben noch weitere Baustellen auf dem Weg zur Bildungsrepublik Deutschland. Ausgeklammert wurde die Forderung nach mehr Ganztagesangeboten in allen Schulformen. Das wichtige Anliegen der Wirtschaft nach mehr Durchlässigkeit zwischen beruflicher Bildung und Hochschule soll erst bis 2010 länderübergreifend entschieden sein.“
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