Handwerksordnung: Meisterpflicht im Fleischerhandwerk droht zu kippen / Bundeskabinett verabschiedet Gesetzentwurf
(Frankfurt am Main) - Die Meisterpflicht im Fleischerhandwerk droht wegzufallen. Darauf weist der Deutsche Fleischer-Verband (DFV) auf Basis von Informationen aus dem Bundeswirtschaftsministerium hin.
Der Gesetzentwurf, den das Bundeskabinett am 28. Mai auf Vorschlag von Wirtschaftsminister Wolfgang Clement verabschiedet hat, sieht nur noch 29 Berufe im Handwerk vor, die unter die Anlage A der Handwerksordnung fallen, bei denen also weiterhin die Meisterpflicht gelten soll. Sämtliche Lebensmittelhandwerke dagegen finden sich in dieser gegenüber der ursprünglichen Absicht noch weiter verschlechterten Vorlage in der Anlage B1 der zulassungsfreien Berufe wieder.
Bis zur letzten Minute hatten DFV-Präsident Manfred Rycken und Hauptgeschäftsführer Ingolf Jakobi in intensiven Gespräch mit führenden Politikern und den zuständigen Ministerialbeamten zu erreichen versucht, dass das Fleischerhandwerk doch noch bei den Gewerken bleibt, bei denen der Meisterbrief obligatorisch ist. Signale aus der Spitze des Bundeswirtschaftsministeriums und die gute Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft hatten hierbei auch Anlass zu Optimismus gegeben.
Manfred Rycken, Präsident des Deutschen Fleischer-Verbandes, kritisiert diese Entscheidung des Bundeskabinetts scharf, sieht er doch den Meisterbrief als ein unverzichtbares Gütesiegel für die Qualität der Produkte und Dienstleistungen sowie für das Niveau der Ausbildung im Fleischerhandwerk. Repräsentative Erhebungen und das Kundenverhalten vor allem während der BSE-Krise belegten eindeutig, dass die Verbraucher ein besonderes Vertrauen in das Fleischer-Fachgeschäft haben. Hierzu trage maßgeblich auch die Tatsache bei, dass jeder Betrieb von einem hervorragend ausgebildeten Meister geführt werde, der mittels des Meisterbriefes seine Qualifikation auch nachweisen könne. Man werde daher seitens des DFV jetzt intensiv den Kontakt zu Bundestagsabgeordneten aller Parteien aufnehmen, um diese von den Argumenten für den Erhalt des Meisterbriefes zu überzeugen, so dass die Entscheidung des Kabinetts in den parlamentarischen Beratungen doch noch rückgängig gemacht werden kann.
DFV-Hauptgeschäftsführer Ingolf Jakobi betonte in diesem Zusammenhang, dass die Bedeutung der roten f-Marke des Fleischerhandwerks noch stärker werde. Denn sie sei, die dem Verbraucher auch zukünftig handwerkliche Meisterqualität signalisiere und garantiere. Denn dabei wird es auf alle Fälle dabei bleiben: Jeder f-Marken-Betrieb ist ein Meisterbetrieb, so Jakobi wörtlich.
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