Handwerkskonjunktur ohne Schwung
(Stuttgart) - Passable Auslastung, gemischter Ausblick: So lässt sich die Stimmung des Handwerks zu Jahresbeginn nach der Konjunkturumfrage von Handwerk BW für das erste Quartal des Jahres zusammenfassen. Handwerk BW begrüßt die Debatte um wirtschaftspolitische Reformen.
Grundsätzlich bewerteten mehr als die Hälfte der Handwerksbetriebe ihre wirtschaftliche Lage im ersten Quartal als "gut". Die Auslastung lag wie vor einem Jahr bei 80 Prozent. Die Umsatz- und Auftragslage war jedoch etwas schwächer als im Vorjahr. Jeder dritte Betrieb (33 Prozent) meldete, dass die Auftragseingänge im ersten Quartal 2024 gesunken sind (Vorjahr 28 Prozent). Mittlerweile 40 Prozent der Teilnehmer der Konjunkturumfrage gaben an, dass sie Umsatzeinbußen hatten (Vorjahr 33 Prozent).
"Schon jetzt kämpfen mehr Betriebe mit sinkenden Auftragseingängen und Umsatzeinbußen. Diese Entwicklung ist ein Warnsignal", sagt Handwerk BW-Präsident Rainer Reichhold und führt fort: "Unsere Betriebe brauchen Investitionsanreize und Planungssicherheit. Das Wachstumschancengesetz in abgespeckter Form allein wird nicht ausreichen, um für Schwung in der Konjunktur zu sorgen. Und die Nachrichten zur stotternden Förderung von Energieberatungen sind zusätzliche Stimmungskiller. So kommt man nicht aus der Stagnation."
Die Zukunftserwartungen der Handwerksbetriebe für das kommende Quartal sind gemischt. Während 54 Prozent keine Veränderung ihrer Lage erwarten, hoffen 30 Prozent auf eine Verbesserung. 16 Prozent erwarten eine Verschlechterung, das sind dreimal mehr als im Frühjahr 2023.
"Die Ergebnisse und das gedämpfte Stimmungsbild zeigen: Die politischen Entscheidungsträger müssen jetzt mutige Schritte gehen. Das Handwerk hat mit der Forderung, auf Nachweis- und Dokumentationspflichten vorübergehend zu verzichten, Vorschläge gemacht. Außerdem bleibt die Bezahlbarkeit von Energie ein wichtiges Thema", so Reichhold.
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