Pressemitteilung | Zentralverband des Deutschen Handwerks e.V. (ZDH)

Handwerk startet Nachvermittlungsaktion für Lehrstellen / Situation auf dem Ausbildungsmarkt besser als erwartet / Werben um weitere Lehrstellen

(Berlin) - Zu der von der Bundesanstalt für Arbeit vorgelegten Zwischenbilanz zu Angebot und Nachfrage von Lehrstellen am Stichtag 30. September erklärt Dieter Philipp, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH):

"Durch das Engagement der Betriebe gerade auch im Handwerk ist es gelungen, die rechnerische Lehrstellenlücke auf 20.000 zu drücken. Damit ist bestätigt, dass die in den vergangenen Wochen genannten Schreckenszahlen von der Realität weit entfernt waren, wie wir dies auch stets öffentlich klar gestellt haben. Das Handwerk wird auch in diesem Jahr mit voraussichtlich 170.000 neuen Lehrverträgen einen herausragenden Beitrag zur beruflichen Qualifizierung leisten. Dies ist um so bemerkenswerter, als die Handwerkswirtschaft weiterhin mit großen wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen hat.

Die Nachvermittlung der 35.015 Bewerber, die noch ohne Lehrstelle sind, genießt in den kommenden Wochen oberste Priorität. Gemeinsam mit den örtlichen Arbeitsämtern werden die Handwerkskammern und Industrie und Handelskammern jeden Jugendlichen ohne Lehrstelle individuell ansprechen, um konkrete Ausbildungsangebote zu unterbreiten. Diese Chance sollten die betroffenen Jugendlichen schnell ergreifen! Je mobiler sie bei der Berufs- und Ortswahl sind, desto eher finden sie einen Ausbildungsplatz.

Wir werden nicht nachlassen, die Betriebe noch einmal gezielt anzusprechen, um frei gebliebene Lehrstellen nach zu besetzen und zusätzliche Ausbildungsplätze zu gewinnen. Von den bei den Arbeitsämtern zum Stichtag 30. September gemeldeten 14.840 offenen Lehrstellen sind allein über 5.800 Ausbildungsplätze im Handwerk. Wir sind sicher, darüber hinaus zusätzliche Ausbildungsplätze aktivieren zu können.

Die intensiven Bemühungen des Handwerks für eine positive Lehrstellenbilanz trotz schwieriger Konjunktur und unsicherer politischer Rahmenbedingungen sollten von der Politik und den Gewerkschaften nicht durch eine Forderung nach einer Ausbildungsplatzabgabe konterkariert werden. Eine solche zusätzliche Belastung wirkt wie eine neue Steuer und ist Gift für die in der Rezession steckenden Betriebe. Darüber hinaus wirft sie administrative und rechtliche Probleme auf, die bislang ungelöst sind. Angesichts der besonderen Ausbildungsleistungen in diesem Jahr ist sie im übrigen nicht zu rechtfertigen."

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband des Deutschen Handwerks e.V. (ZDH) Mohrenstr. 20 /21, 10117 Berlin Telefon: 030/206190, Telefax: 030/20619460

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