Pressemitteilung | Kreishandwerkerschaft Schwalm-Eder

Handwerk meldet stabile Ausbildungszahlen

(Schwalm-Eder) - Nach sieben Jahren des Rückgangs meldet das Handwerk im Schwalm-Eder-Kreis wieder stabile Ausbildungszahlen. Mit 1.336 Lehrlingen zum 31.12.2005 wurde fast das Ergebnis aus dem Jahr 2004 wiederholt. Damals bot das Handwerk 1.338 Lehrlingen einen beruflichen Start. „Auf rund 10 Mitarbeiter kommt im Handwerk 1 Lehrling. Eine Quote die von keinem anderen Wirtschaftszweig erreicht wird. Das Handwerk ist der größte Ausbilder im Kreis und erste Adresse in Sachen Ausbildung“, sagte Kreishandwerksmeister Klaus Schott (Frielendorf). Das heimische Handwerk schwimmt mit dem Ergebnis gegen den allgemeinen Trend im nord- und osthessischen Handwerk, erklärte Schott. Im Vergleich der Landkreise im Bezirk der Handwerkskammer Kassel schnitt das Handwerk im Schwalm-Eder-Kreis mit – 0,1 Prozent am Besten ab. Im Durchschnitt verlor das Handwerk in Nordhessen 1,6 Prozent, was einem Rückgang von 149 Ausbildungsplätzen gegenüber dem Vorjahr bedeutet.

Höhere Anforderungen
Die Anforderungen an die Lehrlinge sind in den letzten Jahren in den Handwerksberufen deutlich gestiegen, erklärte Kreishandwerksmeister Klaus Schott. Dem gegenüber sind die Bewerbungen sehr unterschiedlich. Neben sehr guten Bewerbern nimmt die Zahl der wenig motivierten und schwachen Bewerbern zu. Viele Betriebe beobachten, dass das Leistungsvermögen der neuen Auszubildenden dieser Entwicklung nicht Rechnung trägt. Erhebliche Defizite werden immer noch in den Bereichen Mathematik und Rechtschreibung festgestellt. Daneben sollte der Bewerber auch ausreichend naturwissenschaftliche und wirtschaftliche Grundkenntnisse mitbringen, zählt Schott auf. Dabei erwarten die Betriebe nicht hochkomplizierte Rechenkunststücke, sondern Grundrechenarten und das Rechnen mit Brüchen, Dezimalzahlen sowie Flächen, Volumen und Maßen. Wer diese nach neun Schuljahren nicht beherrscht, hat kaum Chancen auf einen Ausbildungsplatz, meinte Schott. Aus Sicht der Betriebe sei auch das Sozialverhalten eine wichtige Voraussetzungen für den Ausbildungserfolg. Im Betrieb sei kein Platz, um Grundlagen des Umgangs zu erlernen. Hier sei besonders das Elternhaus gefordert. Es ist gut für den Lehrling und den Betrieb zu wissen, dass die Eltern interessiert mitwirken. Der Kreishandwerksmeister dankte den Auszubildenden, den Lehrern, den Eltern und den Betrieben für ihr Engagement. Trotz schwieriger wirtschaftlicher Bedingungen und hoher Kosten könne festgestellt werden, dass immer noch viele Betriebe in die Ausbildung investieren. Im Handwerk wurde, wie in den vergangenen Jahren, wiederholt über den eigenen Bedarf ausgebildet.

Tischler und Fleischer gewinnen
Auch wenn die Gesamtzahl der Lehrverträge fast gleich blieb, so gab es doch zwischen den einzelnen Handwerksberufen einige Veränderungen. Positiv überraschten die Berufe Fleischer und Tischler. Beide Berufe steigerten Ihre Zahl der Ausbildungsplätze um 12 und verzeichnen nun 58 bzw. 85 Lehrlinge im Kreis. Ein Plus verzeichneten auch die Berufe Maurer (41) und Metallbauer (89) die beide um 6 Ausbildungsplätze zulegen konnten. Nur leicht verändert zeigten sich die Berufe Dachdecker (26/+4), Elektroniker (108/+1), Raumausstatter (7/+1), Zimmerer (14/-1), Installateur für Gebäudetechnik (53/-2), Bäcker (47/-3) und Maler und Lackierer (96/-5). Der Kraftfahrzeugmechatroniker ist mit 189 Lehrverträgen weiterhin der ausbildungsstärkste Handwerksberuf im Kreis. Er verzeichnete einen leichten Rückgang um 4 Ausbildungsplätze.

Quelle und Kontaktadresse:
Kreishandwerkerschaft Schwalm-Eder Wolfgang Scholz, Referent, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Rudolf-Harbig-Str. 6, 34576 Homberg Telefon: (05681) 98810, Telefax: (05681) 988190

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