Pressemitteilung | Baden-Württembergischer Handwerkstag e.V.

Handwerk: Mehr als 19.000 neue Ausbildungsverträge

(Stuttgart) - Bis Ende September 2003 sind bei den Handwerkskammern im Land 19.151 neue Ausbildungsverträge seit Jahresbeginn eingegangen. Dies teilte der Baden-Württembergische Handwerkstag (BWHT) mit. ,,Eine Ausbildungsplatzabgabe würde die Anstrengungen unserer Betriebe konterkarieren'', sagte Hauptgeschäftsführer Hartmut Richter in diesem Zusammenhang.
Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl der Lehrstellen um 2,7 Prozent zurückgegangen. Ende Juni hatte sich noch ein Rückgang von 7,6 Prozent abgezeichnet. Richter: ,,Die Lücke auf dem Lehrstellenmarkt schließt sich also Monat für Monat weiter.'' Trotz anhaltend schwacher Konjunktur, trotz der Diskussion um die Ausbildungsabgabe und trotz der Pläne der Bundesregierung zur Änderung der Handwerksordnung sei die Ausbildungsbereitschaft der 117.000 Handwerksbetriebe im Land nicht gesunken. Allerdings habe eine rezessive wirtschaftliche Entwicklung in den handwerklichen Märkten zu einer Verringerung der Betriebszahlen und einem Abbau von Arbeitsplätzen geführt. Diese Tendenz werde sich in den nächsten beiden Jahren fortsetzen. Fraglich sei zudem, ob Lehrstellen in Handwerksberufen, für die der Gesetzgeber künftig eine qualifikationsfreie Berufsausübung vorsehen will, auf dem alten Stand zu halten seien.

Nach wie vor, darauf wies Richter hin, gebe es auf der anderen Seite nach einer aktuellen Umfrage des Handwerkstages noch etwa 6.500 offene Lehrstellen im Handwerk. Gründe seien entweder nicht ausreichende schulische Leistungen der Bewerber oder aber eine unzureichende Zahl von Bewerbern in bestimmten Berufen. Um für qualifizierte Jugendliche das Handwerk attraktiver zu machen, haben die Handwerkskammern im Land im September eine groß angelegte Imagekampagne gestartet. Die intensiven Bemühungen des Handwerks für eine positive Lehrstellenbilanz dürften von der Politik nicht durch die Forderung nach einer Ausbildungsplatzabgabe konterkariert werden, forderte Richter. Eine solche zusätzliche Belastung wirke wie eine neue Steuer und sei Gift für die in der Rezession steckenden Betriebe.

Richter wies darauf hin, dass das Handwerk durch eine Vielzahl sehr kleiner Betriebseinheiten charakterisiert sei, die mit bis zu vier Mitarbeitern nur begrenzt ausbildungsfähig seien. Bei mittleren und größeren Betrieben liege die Ausbildungsquote dagegen bei bis zu 90 Prozent. In fast allen Kammerbezirken und für die meisten Berufe werde schon heute der betriebliche Anteil an den Kosten der überbetrieblichen Ausbildung durch Umlagen von allen Betrieben, unabhängig von der Ausbildungsintensität, finanziert. Richter: ,,Das Handwerk hat damit den Grundgedanken, dass Ausbildung nicht nur eine Leistung für den einzelnen Betrieb, sondern für den gesamten Wirtschaftsbereich ist, schon längst praktisch umgesetzt.''

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Quelle und Kontaktadresse:
Baden-Württembergischer Handwerkstag Heilbronner Str. 43, 70191 Stuttgart Telefon: 0711/1657401, Telefax: 0711/1657444

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