Pressemitteilung | Zentralverband des Deutschen Handwerks e.V. (ZDH)

Handwerk: Chancen der EU-Erweiterung nutzen

(Regensburg/Berlin) - Das Handwerk will die wirtschaftlichen Chancen der Erweiterung der Europäischen Union für sich nutzen. Dies erklärte Arbeitnehmer-Vizepräsident und Vorstandsmitglied des Deutschen Handwerkskammertages (DHKT), Heidulf Masztalerz, am 26. April in Regensburg. Anlass bildete die Frühjahrstagung der Arbeitnehmer-Vizepräsidenten aller Handwerkskammern.
Chancen resultieren für die kleinen und mittleren Handwerksunternehmen vor allem aus neuen Absatz- und Beschaffungsmärkten in Mittel- und Osteuropa. "Diese Märkte gilt es konsequent zu erschließen, etwa durch Kooperationen mit Partnern in den Beitrittsländern oder Investitionen", betonte der Geschäftsführer des Deutschen Handwerkskammertages (DHKT), Wolf-Hermann Böcker. Zur Unterstützung der Betriebe fördert die Handwerksorganisation u.a. den Aufbau von Kompetenzzentren, die Informationen zu den Rahmenbedingungen der Beitrittsländer bereit stellen.

Masztalerz machte deutlich, dass ein vergrößertes Europa auch die Notwendigkeit einer qualifizierten Ausbildung und kontinuierlichen Weiterbildung der heimischen Fachkräfte verstärkt: "Dieser Entwicklung steuert das Handwerk mit einer umfassenden Qualifizierungsoffensive entgegen, die ausdrücklich auch die älteren Arbeitnehmer einbezieht." Dabei liegt die Weiterentwicklung der Aus- und Weiterbildung auf den bewährten Grundlagen des Systems der dualen Bildung im gemeinsamen Interesse von Arbeitnehmern und Arbeitgebern im Handwerk.

"Im Wettbewerb auf dem europäischen Binnenmarkt stellen gut ausgebildete Fachkräfte für die Handwerksbetriebe einen erheblichen Vorteil dar - dank der europaweit anerkannten hervorragenden Ausbildung in Deutschland", sagte Böcker. Kein Wirtschaftszweig bildet so viele junge Menschen aus wie das Handwerk. Angesichts der vom Handwerk seit längerem beklagten, von der PISA-Studie jetzt bestätigten Mängel im allgemeinbildenden Schulwesen, ist in diesem Bereich ein Modernisierungsschub dringend notwendig. Die Zahl der nicht ausbildungsfähigen Schulabgänger steigt - ein Hauptgrund dafür, dass viele Lehrstellen nicht besetzt werden können. Böcker forderte die Beseitigung von Mängeln bei den Kulturtechniken, mehr Unterricht in Naturwissenschaften sowie die Vermittlung wirtschaftlicher Kenntnisse.

Übereinstimmend bezeichneten Masztalerz und Böcker das konstruktive Zusammenspiel von Selbstständigen und Arbeitnehmern in den 860.000 Handwerksbetrieben als beispielhaft. Begründet ist dieses Miteinander in der durch die Handwerksordnung vorgesehenen Beteiligung der Arbeitnehmer an der institutionellen Willensbildung in den Handwerkskammern.

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband des Deutschen Handwerks e.V. (ZDH) Mohrenstr. 20 /21 10117 Berlin Telefon: 030/206190 Telefax: 030/20619460

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