Handwerk: Abwärtstrend verlangsamt
(Berlin) Zum Jahreswirtschaftsbericht der Bundesregierung erklärt der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), Dieter Philipp:
Nach drei Jahren der Stagnation in Deutschland zeichnet sich für 2004 ein leichtes Wirtschaftswachstum ab. Doch es bleibt ein Wachstum ohne Schwung. Die Steuerentlastung zu Jahresbeginn ist zu gering ausgefallen, der private Konsum bleibt daher weiter zu schwach, um den Binnenmarkt in Deutschland zu beleben.
Im Handwerk ist mit einer gewissen Entspannung der wirtschaftlichen Entwicklung zu rechnen. Allerdings wird sich die Abwärtsbewegung gegenüber den Vorjahren nur verlangsamen. Die anziehende Auslandsnachfrage wird in den Zulieferbereichen für eine steigende Kapazitätsauslastung sorgen. Allerdings kann dies die weiteren Rückgänge im Bau- und Ausbausegment nicht kompensieren. Auch die konsumnahen Handwerke leiden trotz einer tendenziellen Stabilisierung weiterhin unter der Zurückhaltung der Verbraucher. Die Umsatzverluste im Handwerk werden sich weiterhin auf 1 bis 2 Prozent belaufen, der Beschäftigtenabbau wird sich auf immer noch rund 100.000 bis 150.000 Mitarbeiter verlangsamen.
Ohne weitere Reformen wird sich kein selbsttragender Aufschwung einstellen. Gesundheits- und Rentenreformen müssen fortgeführt werden. Diese Reformen der sozialen Sicherungssysteme gilt es zu verknüpfen mit einer grundlegenden Steuerreform. Das Steuersystem muss vereinfacht werden, dazu brauchen Bürger und Unternehmen schnelle Entlastungen bei der Einkommensteuer, allein schon um die durch die jüngsten Steuergesetze festgeschriebenen Mehrbelastungen von 8 Milliarden ab 2005 auszugleichen. Bei einer Reform müssen die Belange der zahlreichen Personenunternehmen in Deutschland berücksichtigt werden.
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