Pressemitteilung | Deutscher Städtetag - Hauptgeschäftsstelle Berlin

Handelsverband BAG und Städtetag fordern weitere Liberalisierung des Ladenschlusses

(Berlin) - Am 1. November jährt sich die Liberalisierung des Ladenschlussgesetzes, die dem Einzelhandel Öffnungszeiten wochentags bis 20.00 Uhr und sonnabends bis 16.00 Uhr ermöglicht, zum fünften Mal. Die Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes BAG, Prof. Dr. Johann D. Hellwege, und des Deutschen Städtetages, Dr. Stephan Articus, haben aus diesem Anlass die Bundesregierung aufgefordert, die Ladenöffnungszeiten weiter zu verlängern und diese Regelung auf die Innenstädte zu begrenzen.

Hellwege sagte: „Die Liberalisierung des leidigen Ladenschlusses ist längst überfällig. Es darf auf diesem Gebiet nicht länger Stillstand herrschen. Wir setzen uns daher nachdrücklich für erweiterte Öffnungszeiten bis 22.00 Uhr an allen Werktagen ein, an Samstagen bis mindestens 20.00 Uhr. Der Sonntag bleibt mit Rücksicht auf die Kirchen ausgeklammert. Damit würde der Einzelhandel Chancengleichheit mit den wachsenden Einkaufszonen der Bahnhöfe erhalten, die bereits heute bis 22.00 Uhr öffnen dürfen. Des weiteren könnten die Händler ihre starke Benachteiligung gegenüber anderen Einkaufsformen ausgleichen, wie dem Internet, Tankstellen oder dem Einkauf im Ausland.“

Gemeinsam stellten die Hauptgeschäftsführer beider Verbände fest: „Der Handelsverband BAG und der Deutsche Städtetag plädieren zudem für eine Differenzierung der Öffnungszeiten zwischen den Innenstädten und der ‚Grünen Wiese’. Dem räumlichen Vorteil der großen Einkaufszentren am Rande der Stadt muss ein zeitlicher Vorteil entgegengesetzt werden, da die Attraktivität der Innenstädte ansonsten weiter gefährdet ist.“

Articus wies darauf hin, dass ein längerer Ladenschluss an Werktagen unbedingt auf die städtischen Zentren beschränkt werden müsse, um sie wieder zu beleben: „Städte sind attraktiv, wenn sie eine Mischung aus Wohnen und Arbeiten, Handel, Kultur, Freizeit und Gastronomie bieten. Solche lebendige Vielfalt ist das beste Mittel gegen Tendenzen der Verödung und Langeweile. Ein differenzierter Ladenschluss mit mehr Einkaufsmöglichkeiten an den Abenden ist deshalb ein wichtiger Beitrag zur Stärkung der Innenstädte.“

Quelle und Kontaktadresse:
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