Handelsverband BAG fordert: Keine Strafzölle auf Schuhimporte
(Berlin) - Der Handelsverband BAG appelliert an die EU-Kommission in Brüssel, auf die von ihr vorgesehene Erhebung von Strafzöllen auf Schuhimporte aus China und Vietnam zu verzichten. Die EU empfiehlt, die über fünf Monate gestaffelte Einführung eines Strafzolles von rund 20 Prozent für China und 17 Prozent für Vietnam. Dies entspricht den Preissenkungen der beiden Länder in den letzten fünf Jahren, die sie nach Angaben der EU nur mithilfe unlauteren Wettbewerbs und staatlicher Begünstigung erzielen konnten, so die EU.
Hauptgeschäftsführer Rolf Pangels: Das jetzige Vorhaben der Verantwortlichen in Brüssel erinnert schwer an den Textilstreit im Herbst letzten Jahres. Immer dann, wenn die EU-Kommission nicht weiter weiß, wird die Keule der Straf- und Schutzzölle geschwungen. Da macht es sich die EU zu einfach. Wenn die Produzenten in beiden Ländern Missbrauch betrieben haben, dann müssen auch diese bestraft werden und nicht die Händler in Europa".
Selbstverständlich müsse nach Ansicht des Verbandes auch in den ostasiatischen Billiglohnländern nach Recht und Ordnung produziert werden. Das stehe außer Frage. Aber anstelle der Bestrafung der europäischen Handelsunternehmen solle die Kommission ihren Einfluss auf die vor Ort vorzufindenden Produktionsbedingungen geltend machen.
Pangels: In Brüssel redet man oft und gerne vom ungehinderten Warenverkehr und propagiert bei jeder Gelegenheit die Zeichen der Globalisierung. Mit den nunmehr abermals zur Debatte stehenden Strafzöllen werden diese Bekenntnisse ad absurdum geführt. Die EU-Kommission tut gut daran, die Missstände in den Ländern zu beheben und sich zum freien Warenverkehr zu bekennen.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesarbeitsgemeinschaft der Mittel- und Großbetriebe des Einzelhandels e.V. Handelsverband BAG
Rolf Pangels, Hauptgeschäftsführer
Friedrichstr. 60, 10117 Berlin
Telefon: (030) 2061200, Telefax: (030) 20612088
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