Pressemitteilung | IHK - Industrie- und Handelskammer - Bremen und Bremerhaven / Handelskammer Bremen

Handelskammer-Konjunkturreport zum Sommer 2018: Bremer Unternehmen sehen mehr Risiken / Bremerhavener Betriebe schauen positiv in die Zukunft

(Bremen) - Die Unternehmen in Bremen und Bremerhaven bewerten ihre Geschäftslage weiterhin sehr positiv, aktuell sogar noch etwas besser als im Frühjahr. Die Geschäftsprognosen für den weiteren Jahresverlauf haben sich allerdings verschlechtert. Dies betrifft vor allem die Bremer Unternehmen. Die Handelskammer Bremen - IHK für Bremen und Bremerhaven hat für ihren Konjunkturbericht zum Sommer 2018 419 Betriebe aus Produzierendem Gewerbe, Handel und Dienstleistungen im Land Bremen befragt.

Dr. Matthias Fonger, Hauptgeschäftsführer der Handelskammer Bremen, sagte: "Auch wenn sich die Geschäftsaussichten im Land Bremen aktuell eingetrübt haben, planen die Unternehmen weiterhin, mehr Mitarbeiter einzustellen und mehr Geld für Investitionen auszugeben. Das sind positive Signale einer im Kern starken bremischen Wirtschaft." Der Handelskammer-Konjunkturindikator für die bremische Wirtschaft, in den neben der aktuellen Geschäftslage auch die Geschäftserwartungen einfließen, fällt von einem mit 123 Punkten sehr hohen Niveau im Frühjahr auf einen durchschnittlichen Wert von 113 Punkten.

Dr. Fonger erläuterte: "Eine Ursache für die deutliche Eintrübung der Geschäftsaussichten liegt nach unserer Einschätzung in der Verunsicherung über die weltwirtschaftliche Entwicklung durch den Handelskonflikt mit den USA aber auch den Kurs der britischen Regierung beim Brexit. Nach den Gesprächen zwischen EU-Kommissionspräsident Juncker und US-Präsident Trump besteht aber zumindest die Hoffnung auf eine deutliche Entschärfung der Handelskonflikte." Die Verunsicherung betrifft laut der Handelskammer-Umfrage besonders die bremische Industrie, die im vergangenen Jahr rund zwei Drittel ihres Umsatzes im Ausland erzielte.

Das am häufigsten genannte Geschäftsrisiko bleibt der Fachkräftemangel. Fast ebenso viele Unternehmen nennen die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Steigende Risiken durch die drohende Anhebung von Zöllen zeigen sich vor allem in der Stadt Bremen in der Bewertung der Entwicklung der Auslandsnachfrage und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Auch die zunehmenden Staus auf den Bremer Straßen werden bemängelt.

Das Geschäftsklima in der Stadt Bremen

Die stadtbremische Wirtschaft kommt zu sehr unterschiedlichen Bewertungen der Geschäftslage und der Geschäftsaussichten. Die aktuelle Lage wird so gut eingeschätzt wie seit über sechs Jahren nicht mehr. Für die nächsten zwölf Monate rechnen die Unternehmen aber mit einer deutlichen Verschlechterung. Besonders stark sind die Unterschiede im Produzierenden Gewerbe. Der Konjunkturindikator sinkt von 127 auf 112 Punkte.

Das Geschäftsklima in der Stadt Bremerhaven

In der Bremerhavener Wirtschaft hat sich die Stimmung im Vergleich zum Frühjahr branchenübergreifend aufgehellt. Auch für die nächsten zwölf Monate rechnen die Bremerhavener Firmen mit weiter verbesserten Geschäften. Insgesamt steigt der Konjunkturindikator um 10 auf 116 Punkte. Damit liegt das Geschäftsklima in der Seestadt deutlich über dem zehnjährigen Mittelwert von 106 Punkten und leicht über dem der Hansestadt. Die unterschiedliche Bewertung der Geschäftsaussichten lässt sich zum Teil durch die geringere Exportabhängigkeit der Bremerhavener Industrie erklären.

Die wirtschaftliche Lage im Land Bremen nach Branchen

Der Konjunkturindikator für die bremische Industrie im Land Bremen fällt um 26 auf 107 Punkte und liegt damit deutlich unterhalb des zehnjährigen Durchschnitts von 116 Punkten. Dennoch wollen die Betriebe in den kommenden Monaten mehr Personal einstellen und Investitionen tätigen. Das Geschäftsklima im Baugewerbe liegt weiterhin auf hohem Niveau. Insgesamt wird aber nicht mehr mit einer deutlichen Verbesserung gerechnet. Der Index sinkt von 160 auf immer noch überdurchschnittliche 131 Punkte.

Der Einzelhandel bewertet die aktuelle Geschäftslage nach wie vor leicht positiv. Allerdings rechnen die Unternehmen nun mit einer etwas ungünstigeren Entwicklung in den nächsten zwölf Monaten. Auch der Groß- und Außenhandel erwartet weniger gute Geschäfte. Auf die Personal- und Investitionsplanungen wirkt sich das jedoch noch nicht negativ aus.

Die Verkehrs- und Logistikdienstleister haben eine unverändert gute Geschäftslage, rechnen aber für die nächsten Monate mit einer Verschlechterung. Den meisten Befragten bereitet die Entwicklung der außenwirtschaftlichen Nachfrage Sorge. Für die Hotellerie und Gastronomie sinkt der Konjunkturindikator um 4 auf 97 Punkte und damit auf ein unterdurchschnittliches Niveau. Die Kreditinstitute melden eine bessere Geschäftslage. Aber die Aussichten bleiben eher negativ. In den übrigen Dienstleistungen wird die aktuelle Geschäftslage unverändert sehr gut bewertet. Allerdings fallen die Geschäftsprognosen weniger positiv aus als noch im Frühjahr.

Den vollständigen Konjunkturreport finden Sie als PDF-Datei im Anhang sowie unter https://www.handelskammer-bremen.de/konjunktur.

Quelle und Kontaktadresse:
Handelskammer Bremen - IHK für Bremen und Bremerhaven Pressestelle Am Markt 13, 28195 Bremen Telefon: (0421) 36370, Fax: (0421) 3637299

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