Handelskammer: Baustellenkoordination in Bremen muss dringend verbessert werden
(Bremen) - Nach Ansicht der Handelskammer hat sich die Baustellenkoordination im Stadtstraßennetz in den vergangenen Monaten erheblich verschlechtert. Die Folge weitgehend unkoordinierter und zeitraubender Bauarbeiten an hoch belasteten Streckenabschnitten wie beispielsweise am Tiefer/Altenwall, der B 75 in Grolland, den Bereichen Duckwitzstraße/Richard-Dunkel-Straße oder an der Hemmstraße seien unnötige Staus sowie Lärm- und Abgasbelastungen. Die Handelskammer fordert daher den Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa dringend auf, die Baustellenkoordination rasch zu verbessern und wieder verstärkt Aspekte wie kurze Bauzeiten durch Zweischichtbetrieb und Samstagsarbeit aufzunehmen.
Eine entsprechende Direktive des Verkehrssenators für Baustellen im Hauptstraßennetz müsse konsequent angewendet werden. Darin heiße es, dass alles zu unternehmen sei, "um Störungen des Verkehrs, insbesondere des Wirtschaftsverkehrs, auf ein Mindestmaß zu beschränken." Hätte man diesen Grundsatz ernst genommen, wäre es nicht zu der insbesondere für den Schwerlastverkehr hoch problematischen Bauabwicklung auf der Weserbrücke im Zuge der A 1 (Hansalinie) gekommen, betont die Handelskammer.
Dort sei eine Regelung getroffen worden, die bestimmten Schwerlasttransporten das Befahren der im Rahmen der Sanierungsarbeiten verbleibenden Fahrspuren aus statischen Gründen untersagt. Dies führe zu einer deutlich schlechteren Erreichbarkeit der bremischen Häfen für Schwerlastverkehre und Projektladung. Transporteure müssten Umwege von mehreren hundert Kilometern über die A 2 und A 7 in Kauf nehmen. Vergleichbare Brückenbauarbeiten wie beispielsweise auf der Süderelbbrücke in Hamburg kämen mit halbseitigen Sperrungen je eines Tragbauwerkes aus.
Da ab Februar 2010 mit einem Wechsel der Weserbrücken-Baufelder auf die gegen-überliegende Fahrbahnseite die gleichlange zweite Bauphase beginnt, verbiete sich die vom Bausenator vorgesehene Sperrung der Kattenturmer Heerstraße für Lkw derzeit von selbst.
Die Ausdehnung der täglichen Bauzeiten sowie ein höherer Personal- und Maschineneinsatz würden zwar in der Regel zu leicht höheren Kosten führen. Diese, so die Handelskammer, stünden aber in keinem Verhältnis zu den enormen volkswirtschaftlichen Schäden, die durch baustellenbedingte Verkehrsbehinderungen verursacht werden. Daher müsse das Ziel lauten, der ressortinternen Baustellenkoordinierung wieder ihren alten, bewährten Stellenwert zu geben. Nach wie vor seien frei gewordene Stellen in diesem Referat aus Kostengründen nicht neu besetzt worden. Dies sei kurzsichtig und verkenne, dass eine sinnvolle Koordinierung, Steuerung und Abwicklung von Baustellen erheblich zum Abbau von Staus und verkehrsbedingten Lärm- und Schadstoffemissionen beitragen könne.
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