Handel und Politik unterzeichnen Europäische Charta für belebte Innenstädte
(Berlin) - Am heutigen (12. Mai 2006) Freitag haben 14 Vertreter aus Politik und Wirtschaft, darunter auch der Präsident des Handelsverbandes BAG, Prof. Dr. Helmut Merkel, am Rande einer internationalen Konferenz in Berlin die Europäische Charta für belebte Innenstädte unterzeichnet. Die Charta ist das Ergebnis der Zusammenarbeit von 25 Partnern aus 7 europäischen Staaten im EU-Projekt VITAL CITIES. Ziel des Projekts VITAL CITIES ist es, die Rahmenbedingungen für die Ansiedlung des Einzelhandels in den europäischen Innenstädten zu fördern.
BAG-Präsident Merkel: „Der Handelsverband BAG ist von Anfang an einer der maßgeblichen Projektpartner von VITAL CITIES. Wir haben mit der Ausweitung unserer Untersuchung Kundenverkehr auf die am VITAL CITIES Projekt beteiligten Städte einen wichtigen Beitrag zu diesem bis heute einmaligen Projekt geliefert. In zwölf VITAL CITIES Partnerstädten konnten wir rund 17.500 Verbraucher in den Innenstädten nach ihrem Einkaufsverhalten befragen. Die Ergebnisse dieser Umfrage zeigen, welche Stellung die Innenstädte als Einkaufsorte für die Konsumenten einnehmen: Für die ganz überwiegende Mehrheit der Verbraucher stehen die Innenstädte für Erlebnis- und Qualitätseinkauf. Will der innerstädtische Einzelhandel sich der teilweise übermächtigen Einzelhandelskonkurrenz auf der so genannten Grünen Wiese stellen, so muss er auf diese Tugenden setzen. Es wird ihm wenig nutzen, die Strategien der Billiganbieter auf der Grünen Wiese zu kopieren“.
Hauptgeschäftsführer Rolf Pangels ergänzt: „Für uns ist das Projekt VITAL CITIES umso begrüßenswerter, da es sich um ein länderübergreifendes Projekt handelt. Die planerische Bewertung großflächiger Einzelhandelsvorhaben macht nämlich nicht an den Staatsgrenzen halt. Dies haben nicht zuletzt die zahlreichen Factory Outlet Center-Vorhaben in grenznahen Gebieten gezeigt. Das Projekt VITAL CITIES trägt dazu bei, auf die Fragen der überregionalen Planungsabstimmung entsprechende Antworten zu finden.“
Mit der Charta werden die EU-Mitgliedstaaten aufgefordert, die vorhandenen Steuerungsinstrumente für den großflächigen Einzelhandel modernen Anforderungen anzupassen. Den Kommunen soll gemeinsam mit der Privatwirtschaft mehr Flexibilität eingeräumt und gleichzeitig mehr Verantwortung übertragen werden. Ein zentraler Punkt der Charta ist die Forderung interkommunal abgestimmter Einzelhandelskonzepte.
Prof. Merkel: “Für regionale Einzelhandelskonzepte muss nach unserer Auffassung strikte Verbindlichkeit eingefordert werden. Weichen Kommunen ohne Absprache mit benachbarten Kommunen von regionalen Einzelhandelsplanvorgaben ab oder kündigen sie Verträge ohne angemessene Vorlaufzeit auf, kann die Streichung bzw. die Rückzahlung von Städtebaufördermitteln und/oder die Einschränkung von Zuwendungen für Stadt- und Citymarketingprojekte angeordnet werden“.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesarbeitsgemeinschaft der Mittel- und Großbetriebe des Einzelhandels e.V. Handelsverband BAG
Rolf Pangels, Hauptgeschäftsführer
Friedrichstr. 60, 10117 Berlin
Telefon: (030) 2061200, Telefax: (030) 20612088
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