Pressemitteilung | Handelsverband Deutschland e.V. - Der Einzelhandel (HDE)

Handel schlägt Konjunkturalarm / Tarifforderung der IG-Metall unangemessen

(Berlin) - Zum vorgestellten Jahreswirtschaftsbericht der Bundesregierung und den Gewerkschaftsforderungen für die Tarifrunde 2002 erklärte in Berlin der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels (HDE),Holger Wenzel:

Für Wirtschaft und Handel hat ein schweres Jahr begonnen. Das hat jetzt auch die Bundesregierung erkannt und ihre Wachstumsprognose um einen halben Punkt auf 0,75 Prozent gesenkt. Dieser späten Erkenntnis müssen nach dem Scheitern der Bündnisgespräche nun rasch Taten folgen, um dem drohenden Anstieg der Arbeitslosigkeit entgegen zu wirken. Da der haushaltspolitische Spielraum für Steuersenkungen begrenzt ist, bleibt der Bundesregierung nur eine umfassende Deregulierung des Arbeitsmarktes, um noch vor der Wahl neue Jobs zu schaffen. Sie muss den Mut haben, arbeitsmarktpolitische Fehlentscheidungen zu korrigieren und Beschäftigungsbarrieren abzubauen.

Angesichts von über vier Millionen Arbeitslosen und einer handfesten Rezession ist die 6,5 Prozentforderung der IG Metall der Gipfel der Ignoranz. Die Erfahrung vergangener Lohnrunden hat gezeigt, dass es nicht gelingt, mit hohen Lohnabschlüssen Nachfrage und Konjunktur anzukurbeln. Eine Lohnerhöhung um 100 Euro kostet das Unternehmen wegen der Sozialabgaben 130 Euro. Dem Beschäftigten bleiben nach Abzug von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen noch 65 Euro. Aber nur gerade einmal ein Zehntel des Einkommenszuwachses, also ganze 6,5 Euro, wird dann im Einzelhandel ausgegeben.

Selbst über diesen geringen Mehrumsatz würde sich der Einzelhandel noch freuen, wenn er nicht zwangsläufig mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit in Deutschland erkauft würde. 100.000 Beschäftigte weniger kosten den Einzelhandel jedoch 1,5 Milliarden Euro Jahresumsatz. Die Kaufkrafttheorie der Gewerkschaften ist von der Realität widerlegt. So hat der deutliche Anstieg der Lohnquote im vergangenen Jahr den Konsum kaum belebt und keinen positiven gesamtwirtschaftlichen Effekt bewirkt.

Quelle und Kontaktadresse:
Hauptverband des Deutschen Einzelhandels e.V. (HDE) Am Weidendamm 1a 10117 Berlin Telefon: 030/72 62 50-65 Telefax: 030/72 62 50-69

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