Pressemitteilung | Handelsverband Deutschland e.V. - Der Einzelhandel (HDE)

Handel gegen neue Gebühren für EC-Kartennutzung

(Berlin) - Der Zentrale Kreditausschuss (ZKA), in dem die verschiedenen Bankenverbände zusammengeschlossen sind, hat beschlossen, eine Gebühr von 35 Pfennig für das im Einzelhandel weit verbreitete elektronische Lastschriftverfahren (EC-Karte + Unterschrift) einzuführen. Hierzu erklärte jetzt in Berlin der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels (HDE), Stefan Schneider:

Der Handel erwartet als Folge dieses neuen Entgeltes eine deutliche Verteuerung des Zahlungsverkehrs – und dabei geht es nicht nur um die berühmten "peanuts". Da im vergangenen Jahr bereits mehr als zwölf Prozent aller Umsätze im deutschen Einzelhandel per EC-Karte im Wege des elektronischen Lastschriftverfahren abgewickelt wurden, würde ein zusätzliches Entgelt in Höhe von 35 Pfennig pro Zahlungsvorgang jährliche Mehrkosten in dreistelliger Millionenhöhe bei den deutschen Handelsunternehmen verursachen. Schließlich ist kaum vorstellbar, dass der Wettbewerb zwischen den Banken der Einzelhandelsunternehmen dazu führen wird, dass diese die Mehrkosten zu ihren eigenen Lasten übernehmen. Der Handel wäre dann gezwungen, die höheren Kosten an die Verbraucher weiterzureichen.

Die neue Entgeltregelung ist einseitig und ausschließlich an den Interessen der Banken und Sparkassen ausgerichtet, die ihre Kunden mit Euroscheckkarten ausgestattet haben. Es geht offenbar nur darum, diesen Kreditinstituten für jede Zahlung mit der Euroscheckkarte an den Kassen des Handels eine Provision zu sichern.

Damit verlassen die Banken und Sparkassen den bisherigen gemeinsamen Weg von Banken, Handel und Verbrauchern zur Förderung der elektronischen Zahlungen. Kurzsichtiges Streben nach neuen Gebühreneinnahmen in Millionenhöhe scheint hier die Oberhand gewonnen zu haben gegenüber der Perspektive einer langfristigen Partnerschaft beim elektronischen Bezahlen mit Karte. Der Handel behält sich deshalb alle, auch rechtlichen Schritte vor, um gegen diese neue Belastung vorzugehen.

Quelle und Kontaktadresse:
Hauptverband des Deutschen Einzelhandels e.V. (HDE) Am Weidendamm 1a, 10117 Berlin Telefon: 030/72 62 50-65 Telefax: 030/72 62 50-69

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