Handel erwartet 2017 steigende Preise
(Berlin) - Die Außenhandelsvereinigung des Deutschen Einzelhandels e.V. (AVE) rechnet für 2017 mit steigenden Preisen für Konsumgüter. Ursache sind vor allem die steigenden Energiepreise sowie die Euroschwäche.
"Die Trendwende bei den Energiepreisen schlägt jetzt deutlich auf die Importpreise durch", betonte AVE-Hauptgeschäftsführer Jens Nagel anlässlich der Veröffentlichung der monatlichen Importpreise des Statistischen Bundesamtes. "Mit etwas Verzögerung werden auch die Verbraucherpreise für Konsumgüter nachziehen." Die Statistikbehörde meldete heute für Januar 2017 einen Anstieg der Importpreise um 6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Nach einer langen Phase der Stabilität waren die Importpreise seit November erstmals wieder leicht angestiegen. "Dieser Trend hat sich nun verstetigt", so Nagel. " Es war absehbar, dass das außerordentlich niedrige Preisniveau von 2016 langfristig nicht zu halten sein würde."
Nagel betonte, dass der Preisanstieg jedoch nicht allen auf die Energiepreise zurückzuführen ist. "Die anhaltende Euro-Schwäche gegenüber dem US-Dollar macht nicht nur Importe aus dem Dollar-Raum teurer, sondern auch aus Asien, wo überwiegend in Dollar abgerechnet wird", so der AVE-Hauptgeschäftsführer. "Die Auswirkungen der Währungsschwäche waren im vergangenen Jahr lediglich kaum sichtbar, weil sie von den günstigen Energiepreisen kompensiert wurden." So geben die Zahlen des Statistischen Bundesamts auch wieder, dass die Einfuhrpreise unabhängig von den Energiepreisen steigen: Rechnet man diesen Faktor heraus, liegt der Preisanstieg immer noch bei 2,5 Prozent.
Mit einer signifikanten Verschiebung der Warenströme in andere Währungszonen rechnet Nagel angesichts jedoch nicht. "Der Preis ist nicht der einzige Faktor für den Handel", betonte er. "Daneben spielen auch langfristige Geschäftskontakte, Zuverlässigkeit, Know-how und Infrastruktur eine Rolle. Dass sich kurzfristig die Importaktivitäten auf andere Lieferländer verlagern, ist nicht wahrscheinlich."
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