Hamburger Zahnärzte schieben Frust
(Hamburg) - Budgetierung, Praxisgebühr und ständige Gesundheitsreformen zehren an den Nerven der Hamburger Zahnärzte. Nach den Ergebnissen des Januar-Politbarometers der Hamburger Zahnärzte wollen oder können über 75 Prozent der befragten Zahnärzte ihre Investitionen in diesem Jahr nur auf das Notwendigste beschränken oder weniger als in den Vorjahren in die Praxis stecken. Außerdem würden nicht einmal 10 Prozent der befragten Zahnärzte ihren eigenen Kindern das Zahnmedizinstudium heute noch uneingeschränkt empfehlen. Der Frust auf die immer schlechter werdenden Rahmenbedingungen der zahnärztlichen Tätigkeit sitzt offenbar tief.
Ein Indiz für die miese Stimmung unter Zahnärzten ist auch der deutliche Wandel in der beruflichen Tätigkeit. Der Trend zur gemeinsamen Praxis mit Kolleginnen und Kollegen hält weiter stark an. Gemeinschaftspraxen (87 Prozent) oder auch Praxiskooperationen mit anderen Gesundheitsberufen (40 Prozent) werden von den befragten Zahnärzten als eher zukunfts-sichere Möglichkeiten für wirtschaftliches Arbeiten angesehen. Die traditionelle Einzelpraxis (37 Prozent) und damit der vertraute Zahnarzt im Wohnumfeld verlieren dagegen an Bedeutung.
Noch in diesem Jahr soll vom Bundesgesundheitsministerium eine neue Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) für Privatabrechnungen erlassen werden.
Die Erwartungshaltung der befragten Zahnärzte an die neue GOZ ist sehr gering. Befürchtet werden massive Einschränkungen und mehr Bürokratie. Knapp 60 Prozent der befragten Zahnärzte wollen dann unter anderem mit Demonstrationen, Streiks und gleichzeitigen Praxisschließungen reagieren.
Quelle und Kontaktadresse:
Zahnärztekammer Hamburg
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