Haiti: Zehn Jahre nach dem schweren Erdbeben - Jeder dritte Haitianer auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen
(Köln/Port au Prince) - Zehn Jahre nach dem verheerenden Erdbeben benötigt Haiti, eines der ärmsten Länder der Erde, nach wie vor Hilfe von außen. Derzeit sind fast vier Millionen Menschen, das ist jeder dritte Haitianer, auf Nahrungsmittelhilfen angewiesen. In den vergangenen Monaten hat sich die Nahrungsmittelkrise in Haiti immer weiter verschärft. Nach dem schweren Erdbeben vor zehn Jahren mussten die Haitianer nicht nur Teile ihres Landes von Grund auf neu aufbauen, sondern auch einen schweren Choleraausbruch bekämpfen. Hinzukam, dass die Menschen immer wieder mit den Auswirkungen des Klimawandels wie schweren Wirbelstürmen und jahrelangen Dürren zu kämpfen hatten.
In dieser angespannten humanitären Lage schlug die Unzufriedenheit der Bevölkerung vor über einem Jahr in Dauerproteste und Unruhen um. "Die lokale Wirtschaft ist mittlerweile quasi zum Erliegen gekommen. Ohne massive Hilfe von außen wird sich die Situation in Haiti weiter verschlechtern. Was wir jetzt benötigen, ist die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft, damit wir diesen Menschen schnell helfen können. Wichtig ist es jetzt vor allem, die Menschen mit Nahrungsmitteln und Trinkwasser zu versorgen, damit sich die humanitäre Situation nicht noch weiter zuspitzt", sagt Jelena Kaifenheim, Regionalleiterin Lateinamerika und Karibik von Malteser International.
Zehn Jahre Hilfe:
Am 12. Januar 2010 erschütterte ein schweres Erdbeben der Stärke 7 den Inselstaat Haiti. Rund 310.000 Menschen kamen bei dem Erdbeben ums Leben, fast zwei Millionen Menschen wurden obdachlos. Seit dem Wiederaufbau nach dem Erdbeben sind die Malteser in Haiti tätig. In den vergangenen zehn Jahren haben die Mitarbeiter der Organisation unter anderem Schulen, ein Gesundheitszentrum und Sanitäranlagen erdbebensicher wiederaufgebaut. Nach dem Choleraausbruch versorgten die Malteser die Erkrankten in einem Behandlungszentrum, verteilten Trinkwasser sowie Hygieneartikel und klärten die Haitianer darüber auf, wie sie sich vor Cholera schützen können. Damit die Menschen sich selber versorgen können, haben die Malteser in den vergangenen Jahren Nutzgärten angelegt und ein zehn Kilometer langes Aquädukt gebaut.
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