Gutes Umfeld für gesunde Velo-Bewegung / Firmen und Kommunen fördern Aktion Mit dem Rad zur Arbeit
(Bremen) - Betriebe in ganz Deutschland motivieren ihre Mitarbeiter in diesem Sommer zum Arbeitsweg per Fahrrad und zur Teilnahme an der vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) und der Gesundheitskasse AOK organisierten Aktion Mit dem Rad zur Arbeit. Wir finden diese Aktion gut, weil sie ein wichtiger Beitrag zu einer gesünderen Lebensführung sein kann, sagt etwa Stephen Wreth, Personalchef bei Novartis Behring. Der Marburger Impfstoffhersteller bietet seinen 47 angemeldeten Teilnehmern eine kostenlose Fahrrad-Codierung, die das Auffinden eines gestohlenen Rades erleichtert. Auch verlost das Unternehmen mehrere attraktive Preise.
Andere Firmen, wie die zur Degussa gehörende Röhm GmbH in Worms bieten ganztägige Infoveranstaltungen, betrieblich organisierte Radtouren oder Aktionen wie den kleinen Fahrradführerschein für ihre Aktions-Teilnehmer an. Röhm-Werksleiter Dr. Wolfgang Ruppert bringt die Vorteile auf den Punkt: Geringere Krankenstände, weniger Unfälle, mehr Arbeitszufriedenheit und eine verbesserte Arbeitsatmosphäre durch weniger Stress sind nur einige der Aktionsziele.
Den gesunden Nutzen von Mit dem Rad zur Arbeit erkennen immer mehr Menschen Arbeitnehmer wie Arbeitgeber. Und die bisherigen Rückmeldungen aus den teilnehmenden 16 Bundesländern lassen einen erneuten Teilnehmerrekord erwarten: Waren etwa 2005 in Hessen 5.500 Beschäftigte aus 749 Betrieben mit im Sattel, so vermeldeten die dortigen Organisatoren bereits Mitte Juli 1.000 registrierte Firmen mit mindestens 8.000 Teilnehmern. Die bundesweite Beteiligung wächst weiter. Denn: In vielen Aktionsregionen ist eine Teilnahme noch möglich.
Wie wichtig der Aufruf zu mehr Alltags-Bewegung ist, zeigt nun auch eine neue Studie. Wissenschaftler des renommierten schwedischen Karolinska Instituts fanden heraus, dass sich nur jeder dritte EU-Bürger ausreichend im Alltag bewege also mehr als 30 Minuten an fünf Tagen pro Woche.
Die meisten Bewegungsmuffel fanden die Forscher in Frankreich, Belgien und Großbritannien. Deutschland und die Niederlande hingegen zählen zu den Ländern mit der größten Alltags-Aktivität hier achten bis zu 45 Prozent der Menschen auf ausreichende Bewegung. Unter den Spitzenreitern sind diejenigen Länder, die die beste Infrastruktur für ein aktiveres Zurücklegen der Arbeitswege bieten, so ein Fazit der Studie. Dies zeige den möglichen Einfluss unterstützender Rahmenbedingungen auf den Umfang körperlicher Aktivität. Untersucht wurden je 1.000 Personen in 15 EU-Ländern.
Wie aber zu mehr Bewegung motivieren? Das Umfeld muss einfach stimmen, weiß Rita Klösges vom Presseamt der Stadt Aachen. Hier fahren trotz hügeliger Landschaft überdurchschnittlich viele Menschen per Rad zur Arbeit dank eines vernünftigen Radwegenetzes und sichtbaren städtischen Engagements. Denn wie in vielen anderen Städten und Kommunen sollen auch in Aachen die lokalen Planer und Entscheider fürs Velo sensibilisiert und das Rathaus zum Rad-Haus gemacht werden: Unter Federführung des Planungsamtes will die Stadt als Arbeitgeber wie schon im vergangenen Jahr möglichst viele Behördenmitarbeiter per Intranet und persönlicher Ansprache zur Teilnahme an Mit dem Rad zur Arbeit animieren auch als aktives Vorbild für Bürger und Firmen, heißt es.
So sehen das auch viele Verwaltungs-Kollegen in Kommunen quer durch Deutschland: Es fördert das Wir-Gefühl, glaubt etwa Wolfgang Furche, der die Aktion in der Stadtverwaltung von Bramsche organisiert. Kein Wunder, dass der Erfolg der Aktion seit dem Start 2001 ungebrochen ist. 2005 nahmen bundesweit rund 102.000 Beschäftigte aus 12.000 Betrieben teil. Eine Resonanz, die sich zum einen den engagierten Unternehmen verdankt, aber auch dem sympathischen Charakter der Aktion: In einer Internet-Umfrage bewerteten 45 Prozent der Befragten Mit dem Rad zur Arbeit mit superspitze, 41 Prozent lobten sie als sehr gut. Und: 86 Prozent gaben an, das Fahrrad auch außerhalb des Aktionszeitraumes bundesweit vom 1. Juni bis zum 31. August 2006 stärker zu nutzen.
Quelle und Kontaktadresse:
Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e.V. (ADFC), Bundesverband
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