Pressemitteilung | Hausärztinnen- und Hausärzteverband Nordrhein e.V.

Gutes Praxismanagement ist gefragt / Verdienstmöglichkeiten sind Karriereanreiz

(Köln) - Die Strukturen der hausärztlichen Praxen werden sich im Jahr 2023 weiter verändern. Altersbedingte Praxisschließungen, Zusammenlegen von Praxen, Neuaufbau von hausärztlichen Gemeinschaftspraxen sind Herausforderungen, die der Hausärzteverband Nordrhein mit praxisorientierten Konzepten anpackt. "Auf der einen Seite haben wir den demografischen Wandel mit immer komplexeren medizinischen Aufgaben, auf der anderen Seite besteht ein flächendeckender Mangel an Praxismitarbeiter:innen, die qualifiziert sind für die medizinische Versorgung und das Gesundheitsmanagement. "Die Teampraxis ist das Zukunftsmodell" erklärt der Vorsitzende des Hausärzteverbandes Nordrhein, Dr. Oliver Funken. "Junge Hausärzt:innen wollen überwiegend angestellt und in Teams arbeiten. Größere Teams können durch Delegation von Leistungen auf speziell qualifizierte Mitarbeiter:innen mehr Patienten versorgen. Gleichzeitig steigen aber auch der Abstimmungsbedarf innerhalb der Praxisteams und die Praxisorganisation."

Neben der medizinischen Versorgung geht es in den Praxen immer mehr um die Patientenverwaltung und das Praxismanagement. "Organisatorische Fähigkeiten, Flexibilität, Leitungs- und Delegationskompetenzen sind gefragt", erklärt Dr. Funken. "Das Delegieren von Aufgaben in die Praxisteams mit guten Kommunikationsstrukturen ist zwingend notwendig." Nur so können Hausärzt:innen dauerhaft den Versorgungsauftrag sicherstellen, damit Patient:innen unter Berücksichtigung ihrer individuellen Situation, ihrer Beschwerden und ihres Wohlergehens gut behandelt werden.

Die Praxisteams müssen auf die anspruchsvollen Aufgaben und die Übernahme von Verantwortung vorbereitet werden. Mit den Weiterbildungen zur VERAH und MFA-Plus hat der Verband zwei Qualifizierungen eingeführt, die die Mitarbeiter:innen zur verantwortlichen Assistentin in der medizinischen Versorgung und in der Praxisorganisation qualifizieren.

Patienten profitieren hier durch das Einschreiben bei ihrem Hausarzt. "Für die MFAs bieten die anstehenden Veränderungen in der hausärztlichen Versorgung gute Karrierechancen", betont Dr. Funken. "Wer sich jetzt weiterbildet, kann künftig zur Teamleitung gehören." Wichtiger Karriereanreiz ist dafür auch eine angemessene Bezahlung. "Die Gehälter für alle ärztlichen und nicht-ärztlichen Mitarbeiter:innen im Team Hausarztpraxis müssen an die steigenden Leistungen angepasst werden."

Wenn die Politik die hausärztliche Versorgung flächendeckend aufrechterhalten will, wird es dringend Zeit, dies nicht nur durch Worthülsen zu zeigen. Versorgung vor Ort betrifft alle Lebensbereiche des Bürgers und muss unabhängig vom Wohnort gleichermaßen angeboten werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Hausärzteverband Nordrhein e.V. Monika Baaken, Pressesprecherin Edmund-Rumpler-Str. 2, 51149 Köln Telefon: (02203) 57562900, Fax: (02203) 57562910

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