GtV-Bundesverband Geothermie zufrieden: Behauptung "Bohrstopp in Baden-Württemberg" ist vom Tisch / Erdwärmenutzung weiter auf Erfolgskurs
(Geeste) - Hartmut Gaßner, Präsident des GtV-Bundesverband Geothermie, zeigt sich mit der jüngsten Klarstellung des Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (LGRB) zufrieden: "Unser Vorstoß bei Ernst Pfister, Wirtschaftminister in Baden-Württemberg, hat Erfolg gezeigt. In Baden-Württemberg gibt es keinen generellen Bohrstopp für Erdwärmesonden."
Presseveröffentlichungen der letzten Tage hatten den Eindruck vermittelt, dass die Vorkommnisse in der Stadt Staufen durch das LGRB zum Anlass genommen werden, einen vorläufigen "Bohrstopp" in Gebieten mit Anhydrit- und Gipsvorkommen zu verhängen. Tatsächlich gibt es aber nur in ca. 15 Prozent der Landesfläche geologische Situationen, die künftig erhöhte Sicherheitsmaßnahmen bei Bohrtätigkeiten verlangen. Diese lauten verkürzt, dass in den ausgewiesenen Regionen die Bohrung dann zu stoppen ist, wenn diese auf eine Gipsschicht stößt. Gips ist beim Bohren leicht zu erkennen und liegt regelmäßig über einer Anhydritschicht.
"Der GtV-BV sieht sich in seinen Bemühen bestärkt, Erdwärmenutzung und Sicherheitsanforderungen in einen vernünftigen Ausgleich zu bringen.", so Hartmut Gaßner. Der GtV-BV setze sich für eine Verbreiterung von Zertifizierungen und andere Maßnahmen zur Qualitätssicherung ein und sei sehr daran interessiert, das Phänomen in Staufen aufzuklären. Die Vorkommnisse in der historischen Altstadt sind bislang in der Form einzigartig, eine Erkundungsbohrung und ein Gutachten sollen klären, inwiefern tatsächlich ein Zusammenhang zwischen den Bohrungen und dem Heben der Erdoberfläche besteht und wie wirksame Abhilfe gestaltet werden kann.
Das Informationssystem des LGRB wird für die relevanten Gebiete Stuttgart, Tübingen, Heilbronn, Böblingen sowie Teilen des Enz- und Rems-Murr-Kreises ab etwa Juni dieses Jahres Daten und Fakten bereit halten. Bauherren und Planer können dann erfahren, ob und in welchen Tiefen Anhydrit liegt und ob maximale Tiefen für Bohrungen gelten.
Der GtV-BV ist sich sicher, dass die Erfolgsgeschichte der Erdwärmenutzung fortgeschrieben wird. Bundesweit steigerte sich die Zahl der Neuanlagen der Oberflächennahen Geothermie im Jahr 2008 auf knapp 35.000, das entspricht einem Zuwachs von knapp 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
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