Grundsteuer macht das Wohnen in Hamburg teuer
Das neue BdSt-Ranking der Landeshauptstädte (2016-2018) legt starke Unterschiede bei den Wohnnebenkosten offen / Appell an die Politik für ein einfaches Flächenmodell bei der Grundsteuer
Die Einwohner von Berlin (West) werden am stärksten mit Wohnnebenkosten belastet, im rheinland pfälzischen Mainz ist es am preiswertesten! Das teils erhebliche Kostengefälle legt ein neues Ranking offen, für das der Bund der Steuerzahler (BdSt) alle 16 Landeshauptstädte unter die Lupe genommen hat. Der detaillierte BdSt-Check der Wohnnebenkosten für die Jahre 2016 bis 2018 vergleicht die Entwicklung, wie stark die Bürger quer durch Deutschland belastet werden.
Lorenz Palte, Vorsitzender des Bundes der Steuerzahler Hamburg e.V., äußert: "Bezogen auf die Wohnnebenkosten ist Hamburg ohne die Grundsteuer bundesweit die viertgünstigste Landeshauptstadt. Unsere städtischen Unternehmen gehen sehr maßvoll mit der Möglichkeit um, Gebühren zu erhöhen. Vor dem Hintergrund steigender Mieten halten wir diese Zurückhaltung allerdings auch für geboten."
"Was uns jedoch Sorge bereitet, ist die Belastung durch die Grundsteuer - insbesondere aufgrund der anstehenden Grundsteuerreform. Deshalb stehen wir entschlossen an der Seite des Senats, wenn dieser sich für ein neues Grundsteuermodell einsetzt, das die Bürgerinnen und Bürger nicht noch weiter belastet", so Palte weiter.
Bei seinem Ranking hat der Verband die Belastung durch sechs verschiedene Wohnnebenkosten für einen Drei-Personen-Haushalt in einem Einfamilienhaus ermittelt: Im Einzelnen sind das die Trinkwasserpreise, die Abfall-, Schmutzwasser- und Niederschlagswassergebühren sowie die Grundsteuer und der Rundfunkbeitrag. Mit Gesamtkosten von 1.424 Euro im Jahr 2018 ist Mainz demnach am günstigsten, während Berlin (West) mit 2.228 Euro im selben Jahr auf dem letzten Platz landet. Gegenüber dem Jahr 2016 sind 9 Landeshauptstädte teurer und 5 Landeshauptstädte günstiger geworden. Düsseldorf ist Trend-Sieger mit einem Kostenrückgang von 41 Euro, hingegen sind in Saarbrücken die Wohnnebenkosten mit 93 Euro am stärksten gestiegen. Neben diesem Ranking sind zum Beispiel noch die Strom- und Gaskosten zu berücksichtigen.
Appell an die Politik für ein einfaches Flächenmodell bei der Grundsteuer
Bei den einzelnen Wohnnebenkosten sind teilweise erhebliche Kostenunterschiede festzustellen. Besonders ausgeprägt sind die Unterschiede bei der Grundsteuer, wo die Jahresbelastung für unseren Drei-Personen-Haushalt von 296 Euro in der sachsen-anhaltinischen Landeshauptstadt Magdeburg bis 1.050 Euro in Hamburg reicht. Dieses Kostengefälle verdeutlicht die verfassungswidrigen Verzerrungen im geltenden Grundsteuerrecht: So wird derzeit bei der Berechnung der Grundsteuer in den neuen Bundesländern auf die Wertverhältnisse des Jahres 1935, in den alten Bundesländern hingegen auf die Wertverhältnisse des Jahres 1964 abgestellt. Deshalb differenziert das BdSt-Ranking hier sowie auch in der Gesamtbetrachtung zwischen Berlin (Ost) und Berlin (West).
Quelle und Kontaktadresse:
Bund der Steuerzahler Hamburg e.V. (BdSt)
Pressestelle
Ferdinandstr. 36, 20095 Hamburg
Telefon: (040) 330663, Fax: (040) 322680