Pressemitteilung | Deutscher Tierschutzbund e.V.

Grüne Woche: Deutscher Tierschutzbund sieht Tierausstellung kritisch

(Bonn) - Im Vorfeld der Grünen Woche in Berlin stellt der Deutsche Tierschutzbund klar, dass er der Zurschaustellung lebender Tiere auf der Messe ablehnend gegenübersteht und zumindest klare Verbesserungen bei Unterbringung und Handling der Tiere erwartet.

„Im Rahmen einer Messe mit mehreren Hunderttausenden Besuchern ist es nicht möglich, Tiere stressfrei und tiergerecht zu zeigen. Wir würden daher begrüßen, wenn die Messe Berlin auf die Zurschaustellung verzichtet oder das Konzept erheblich überarbeitet“, sagt Dr. Esther Müller, Leiterin des Bereichs Wissenschaft beim Deutschen Tierschutzbund. „Solange die Grüne Woche Tiere präsentiert, müssen die Veranstalter zumindest tierschutzwidrige Zustände verhindern und die Belastung für die Tiere so weit möglich reduzieren.“

Wie weit dies in diesem Jahr umgesetzt wird und gelingt, davon will sich der Deutsche Tierschutzbund auf der Messe vom 17. bis 26. Januar selbst ein Bild machen. Der Verband steht dazu im Austausch mit den Verantwortlichen, nachdem er bereits im vergangenen Jahr deutliche Kritik geübt und konkrete Verbesserungsmöglichkeiten vorgeschlagen hatte.

Auf der Grünen Woche werden sowohl landwirtschaftlich genutzte Tiere verschiedenster Rassen zur Schau gestellt - darunter Rinder, Schafe und Ziegen, Pferde und Esel, Heimtiere wie Hunde, Katzen oder Kaninchen, und Wildtiere wie Greifvögel, Insekten, Reptilien, Fische und Amphibien. In der Tierhalle und auf der Aktionsfläche im Heim- und Kleintierbereich werden sie dem Publikum zudem teils aktiv vorgeführt. 2024 hatte der Deutsche Tierschutzbund zahlreiche Tiere mit Qualzuchtmerkmalen auf der Messe moniert, deren Ausstellung zumindest bei den Hunden eigentlich verboten ist. Ebenso Tiere, die eindeutige und hochgradige Stress- und Abwehrreaktionen zeigten – unter anderem aufgrund des hohen Besucheraufkommens und anhaltend hoher Lautstärke sowie ständigen Berührungen durch fremde Menschen. Auch Mängel in der Unterbringung und Missstände im Handling dokumentierte der Verband.

„Rinder, teils sogar mit Nachwuchs, die den tätschelnden Händen der Besucher nicht ausweichen können. Esel, die allein gehalten werden, obwohl sie hochsozial sind. Kaninchen, die von mehreren Messebesuchern – oftmals gleichzeitig – gestreichelt werden, ohne sich der Situation entziehen zu können. Jagdlich geführte Hunde, oft mit kupierter Rute, die verbotene Würgehalsbänder tragen oder Hunde, die bei der Apportier-Vorführung einen Schaumkuss fressen dürfen, obwohl der Schokoladenüberzug für Hunde giftig ist. All das sind Dinge, die wir zukünftig hoffentlich nicht mehr sehen“, so Müller.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Tierschutzbund e.V., In der Raste 10, 53129 Bonn, Telefon: 0228 604960

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