Pressemitteilung | Bioland e.V. - Bundesverband

"Grüne Gentechnik" bedroht Ökolebensmittelwirtschaft

(Wiesbaden) - Die Verbreitung gentechnisch veränderter Pflanzen und Organismen bedroht Biobauern und Verarbeiter von Ökolebensmitteln. Durch den Anbau von Gentech-Pflanzen im Freiland drohen auch Bioprodukten gentechnische Verunreinigungen. Damit würde die Wahlfreiheit der Verbraucher an der Ladentheke langfristig in Frage gestellt. Damit dieser Fall nicht eintritt, müssen heute dringend Weichen neu gestellt werden. Dies erklärte Thomas Dosch, Vorsitzender von Bioland Deutschland, anlässlich einer zweitägigen Dialogveranstaltung der Hessischen Landesregierung zum Thema Biotechnologie am 12. April. Verbraucher lehnen den Einsatz gentechnisch veränderter Produkte ab. Er ist für die Erzeugung gesunder und schmackhafter Lebensmittel in keiner Weise erforderlich. Die Verwendung dieser risikobehafteten Technologie ist zudem für Biobauern und Öko-Lebensmittelverarbeiter gesetzlich verboten.

Insbesondere mit dem Einsatz gentechnisch veränderter Pflanzen und Futtermittel droht die Verunreinigung von bisher nicht genveränderten Lebensmitteln. Jüngstes Beispiel ist die Freigabe zur Aussaat von 50 Tonnen Gen-Mais durch das Bundessortenamt. Vermischt mit herkömmlichem Mais könnten die gentech nisch veränderten Ernteprodukte für konventionelle Nahrungs- und Futtermittel verwendet werden. Werden die Gentech-Felder nicht gekennzeichnet, wissen auch Biobauern in der Nachbarschaft nicht von möglichen Verunreinigungen ihrer Ernte durch Pollenübertragungen.

Bioland fordert im Interesse von Verbrauchern, Ökolebensmittelverarbeitern und Biobauern keine weiteren Freisetzungen von gen-manipulierten Organismen, solange die unkontrollierte Verbreitung der GVOs nicht ausgeschlossen ist und die Anwendung des Verursacherprinzips. Analysen zum Nachweis von möglichen unbeabsichtigten Verunreinigungen in Bioprodukten müssen von den Firmen getragen werden, die GVOs freisetzen.

Einrichtung eines Haftungsfonds durch die Gentech-Industrie. Wirtschaftliche Schäden für Biobetriebe müssen ausgeglichen werden. konsequente Kennzeichnung von gentechnisch veränderten Produkten. Erfassung aller Felder in einem öffentlichen Register, auf denen heute gentechnisch veränderte Pflanzen angebaut werden um auch benachbarte Betriebe zu informieren. Förderung der Weiterentwicklung einer ökologischen Lebensmittelerzeugung.

Quelle und Kontaktadresse:
Bioland - Bundesverband für organisch-biologischen Landbau e.V. Kaiserstr. 18 55116 Mainz Telefon: 06131/239790 Telefax: 06131/2397927

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