Pressemitteilung | Kommunikationsgewerkschaft DPV (DPVKOM)

Gründung eines Arbeitgeberverbandes für die Call-Center-Branche ist längst überfällig!

(Bonn) - "Die Gründung eines Arbeitgeberverbandes für die Call-Center-Branche ist längst überfällig. Wir brauchen diesen Arbeitgeberverband, um mit ihm tarifvertragliche Lohnuntergrenzen für die rund 92.000 in externen Call-Centern Beschäftigten vereinbaren zu können. Die Call-Center-Agenten sind nämlich nicht mehr bereit, für Niedriglöhne qualitativ hochwertige und anspruchsvolle Arbeit zu leisten." Das sagte der stellvertretende Bundesvorsitzende der Kommunikationsgewerkschaft DPV (DPVKOM), Karlheinz Vernet Kosik, im Vorfeld der Fachmesse Call Center World vom 26. bis 28. Februar 2013 in Berlin.

Er appellierte in diesem Zusammenhang nochmals an den Call Center Verband (CCV), seiner Ankündigung zur Gründung eines solchen Arbeitgeberzusammenschlusses vom November 2011 nun endlich Taten folgen zu lassen. Vernet Kosik weiter: "Es ist ein Armutszeugnis für die Unternehmen der Branche, dass sie in dieser Frage noch keinen Schritt weitergekommen sind. Sie hoffen offensichtlich darauf, dass die Politik irgendwann branchenspezifische Lohnuntergrenzen festlegt. Die Beschäftigten können und wollen jedoch nicht bis zum Sankt Nimmerleinstag warten." Die Leidtragenden dieses Stillstandes sind nämlich die in der Branche arbeitenden Menschen. Nach aktuellen Erhebungen des Statistischen Bundesamtes sind rund 70 Prozent der Call-Center-Mitarbeiter sogenannte Niedriglöhner. Nach wie vor werden Vollzeitbeschäftigte mit Stundenlöhnen von 5,75 Euro oder 6,45 Euro abgespeist. Diese müssen Hartz-IV-Leistungen beantragen, um überhaupt ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können. Die DPVKOM fordert eine Lohnuntergrenze von 9,50 Euro, damit die Menschen von ihrer Hände Arbeit leben können.

Mittlerweile merken zahlreiche Call-Center-Unternehmen der Branche, dass sie aufgrund der miserablen Bezahlungs- und Arbeitsbedingungen kaum noch qualifiziertes Personal finden. "Es muss das Ziel sein, diesen beklagenswerten Zustand durch den Abschluss von Tarifverträgen zu beseitigen. Diese müssen dann für die gesamte Branche für allgemeinverbindlich erklärt werden. Ohne einen Arbeitgeberverband ist das jedoch nicht möglich", so Vernet Kosik.

Die DPVKOM wird bei dem morgen beginnenden Fachkongress der Call-Center-Branche erneut mit Nachdruck für ihre Forderungen nach Gründung eines Arbeitgeberverbandes und einer Lohnuntergrenze von 9,50 Euro bei den Call-Centern werben.

Quelle und Kontaktadresse:
Kommunikationsgewerkschaft DPV im DBB (DPVKOM) Pressestelle Schaumburg-Lippe-Str. 5, 53113 Bonn Telefon: (0228) 911400, Telefax: (0228) 9114098

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