Pressemitteilung | Verbraucherzentrale Sachsen e.V.

Großmannssucht bei Strompreisen / Sachsen antworten tausendfach mit kosten- und klimabewusstem Wechselwillen

(Leipzig) - Im Freistaat Sachsen erhöhten in diesem Jahr 13 Stromversorger bereits zwei Mal die Preise. Und neue Preisrunden kündigen sich an. „Dabei sind die Begründungen der Versorger – erhöhte Beschaffungskosten und Belastungen durch die Förderung der erneuerbaren Energien – nicht nachvollziehbar“, ist sich Roland Pause, Energieexperte der Verbraucherzentrale Sachsen sicher. Nach Aussagen von Bundes-Umweltminister Gabriel seien die Kosten erneuerbarer Energien nicht erhöht worden und machen darüber hinaus nur vier Prozent der Gesamtkosten beim Strom aus.

Während im Jahre 2006 rund 520.000 Haushalte ihren Stromanbieter gewechselt haben, waren es im ersten Halbjahr 2007 schon über 500.000 Haushalte, so dass man davon ausgehen kann, dass zum Jahresende weit über 1 Million Haushalte ihren Versorger gewechselt haben werden. Hauptgründe für einen Wechsel sind neben günstigeren Preisen und längerfristigen Preisgarantien auch ein deutlich steigendes Interesse am Ökostrom. „Ökostrom ist dabei nicht immer unbedingt teurer als konventioneller Strom“, sagt Pause „und viele Verbraucher wollen durch ihre Wahl zum Ökostrom klimabewusstes Verhalten zeigen.“

Wer wissen möchte, wie der Strom zusammengesetzt ist, den man von seinem Versorger bezieht, findet derartige Informationen auch auf der letzten Rechnung. Einzelne Versorger geben solche Hinweise außerdem auf ihren Webseiten.

Im bundesweiten Durchschnitt besteht der Strom zu 60 Prozent aus fossiler Erzeugung (Gas, Öl, Kohle). Darüber hinaus kommen 29 Prozent aus der Kernspaltung und 11 Prozent aus regenerativer Erzeugung (Wind und Sonne). Dabei werden pro Kilowattstunde rund 514 Gramm Kohlendioxid frei, und bei der Kernspaltung entsteht ca. 0,8 Milligramm radioaktiver Abfall. Bei einem Ökostromanbieter kann die Stromerzeugung z.B. zu 76 Prozent auf Wasserkraft, zu 14 Prozent auf Biomasse und zu 10 Prozent auf Wind und Sonne basieren. Hier sind die Anteile an Kohlendioxid und radioaktivem Abfall gleich Null.

Unter www.verbraucherzentrale-sachsen.de finden Verbraucher nützliche Informationen zum Wechsel des Stromanbieters. Dort gibt es auch eine Liste, in die sich Interessierte eintragen und ihren Wechsel sowie Ihre Motivation dokumentieren können.

Quelle und Kontaktadresse:
Verbraucherzentrale Sachsen e.V. Pressestelle Brühl 34-38, 04109 Leipzig Telefon: (0341) 696290, Telefax: (0341) 6892826

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